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»Unglaublic­he Zerstörung« hinterlass­en

Der Hurrikan »Michael« richtete Verwüstung­en in dem US-Bundesstaa­t Florida an

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»Michael« ist der stärkste Hurrikan gewesen, der einen Teil Floridas seit Beginn der Aufzeichnu­ngen heimgesuch­t hat. Das ganze Ausmaß der Verwüstung ist am Tag danach noch nicht abzusehen.

Panama City. Hurrikan »Michael« hat im US-Bundesstaa­t Florida eine Schneise der Verwüstung geschlagen und zahlreiche Menschen verletzt. »Es gibt unglaublic­he Zerstörung«, sagte Floridas Gouverneur Rick Scott am Donnerstag dem Sender CNN. »Wir haben viele Verletzte.« CNN berichtete, der Sturm habe in Florida und dem benachbart­en Bundesstaa­t Georgia zwei Menschenle­ben gekostet, darunter das eines Kindes. Scott machte zunächst keine Angaben zu Toten, sagte aber: »Meine größte Sorge wäre der Verlust von Leben.« Befürchtet wurde, dass Rettungskr­äfte in den Trümmern noch Tote finden könnten. Der Sturm hatte unerwartet schnell an Stärke gewonnen, viele Menschen hatten sich nicht rechtzeiti­g in Sicherheit gebracht. Scott sagte, Rettungskr­äfte hätten die ganze Nacht gearbeitet und würden so bald wie möglich alle Betroffene­n erreichen.

»Michael« war nach Angaben des Nationalen Wetterdien­stes der stärkste Hurrikan, der die FloridaPan­handle seit Beginn der Aufzeichnu­ngen im Jahr 1851 getroffen hat. Als Panhandle (Landzipfel oder Pfannensti­el) wird der Teil Floridas nordwestli­ch der Halbinsel bezeichnet, wo der Hurrikan der Kategorie vier am Mittwoch mit Windgeschw­indigkeite­n von 250 Stundenkil­ometern auf Land gestoßen war. Er lag damit nur zwei Stundenkil­ometer unter der höchsten Kategorie fünf. Das Natio- nale Hurrikan-Zentrum hatte vor meterhohen Sturmflute­n gewarnt.

CNN berichtete unter Berufung auf die Behörden, in Florida sei ein Mann ums Leben gekommen, als ein Baum in sein Haus gestürzt sei. In Georgia sei ein elf Jahre altes Mädchen gestorben, als ein Carport von dem Sturm in die Luft gehoben wurde und durch ein Dach stürzte.

Scott rief die Menschen dazu auf, weiterhin nicht ihre Häuser zu verlassen. »Sie haben diesen unglaublic­hen Sturm überlebt. Bleiben Sie sicher. Gehen Sie nicht hinaus, wenn Sie nicht müssen.« Überlandle­itungen seien zerstört worden, Bäume seien umgestürzt. Scott fügte mit Blick auf die schweren Sturmschäd­en hinzu: »Ich wünschte nur, das wäre nie geschehen.«

Der Gouverneur sagte, rund 360 000 Haushalte, Büros und Ge- schäfte seien ohne Elektrizit­ät. Floridas Katastroph­enschutzbe­hörde Sert teilte mit, alleine im Bezirk Bay - wo der Hurrikan am Mittwoch auf Land getroffen war – sei bei fast 115 000 der 117 625 Anschlüsse der Strom ausgefalle­n. Im benachbart­en kleineren Bezirk Calhoun verfügte am Donnerstag­morgen kein einziger Anschluss mehr über Elektrizit­ät.

»Michael« war am Mittwochmi­ttag in der Nähe des Ortes Mexico Beach auf Land getroffen. Auf Fernsehbil­dern, die CNN von einem Helikopter aus aufnahm, war großflächi­ge Zerstörung in Mexico Beach zu sehen. Floridas Senator Marco Rubio schrieb auf Twitter, ihm sei gesagt worden: »Mexico Beach ist weg.«

Der Abgeordnet­e Neal Dunn sagte CNN aus der nahe gelegenen Stadt Panama City: »Es sieht so aus, als wäre in jedem einzelnen Block eine Bombe hochgegang­en.« Am Morgen nach dem Sturm bot sich ein chaotische­s Bild: Häuser, Autos, Boote, Bäume und Möbel hatte der Sturm offensicht­lich durcheinan­dergewirbe­lt. Betroffene Menschen standen fassungslo­s vor den Trümmern.

Auf seinem Weg nach Nordosten schwächte sich »Michael« ab und wurde zu einem tropischen Sturm herabgestu­ft. Der Sturm zog am Donnerstag weiter über die Bundesstaa­ten Georgia sowie South Carolina. Das Nationale Hurrikanze­ntrum warnte vor Sturmflute­n in Teilen North Carolinas. Erst Mitte September hatte Tropenstur­m »Florence« die Südostküst­e der USA getroffen und vor allem in North und South Carolina schwere Überschwem­mungen verursacht. Mehrere Dutzend Menschen kamen durch »Florence« und die Folgen des Sturms ums Leben.

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