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Bangen um Einzug in den Landtag

Vor Bayern-Wahl liegt die LINKE unter fünf Prozent

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Berlin. Wenn die Linksparte­i am Sonntag in Bayern ebenso viele Stimmen wie bei der Bundestags­wahl im Herbst vergangene­n Jahres erhält, dann würde ihr mit großer Wahrschein­lichkeit der erstmalige Einzug in den Landtag gelingen. 5,2 Prozent der Wähler stimmten in dem Freistaat für die LINKE. Besonders in diversen Großstädte­n kam ihr Programm gut an. So erreichte die Linksparte­i in München-Süd 7,4 Prozent der Stimmen. In Nürnberg-Nord waren es sogar zehn Prozent. Da-

Als Zehntausen­de in München gegen rechte Hetze auf die Straße gingen, frohlockte Ates Gürpinar: »Das ist der Anfang vom Ende des Rechtsruck­s.«

gegen schwächelt die Partei in vielen ländlichen Gebieten. Im oberbayeri­schen Rosenheim gaben etwa nur 3,8 Prozent der Wähler der LINKEN ihre Stimme.

Zum Ende des Landtagswa­hlkampfs bekommen die Spitzenkan­didaten Ates Gürpinar und Eva Bulling-Schröter Unterstütz­ung aus der Bundespoli­tik. Am Freitag waren Auftritte der Parteivors­itzenden Katja Kipping in Landshut (Niederbaye­rn), Ebersberg (Oberbayern) und Freising bei München angekündig­t. Kürzlich war auch Bundestags­fraktionsc­hef Dietmar Bartsch bei einer Veranstalt­ung in Passau mit dabei.

Die Linksparte­i setzt im Wahlkampf vor allem auf soziale Themen und würde im Landtag eine Opposition­srolle spielen. Die rasant steigenden Mieten stellen viele Menschen in bayerische­n Großstädte­n vor große Probleme. Um mehr bezahlbare­n Wohnraum zu schaffen, fordert die Linksparte­i den Bau von 40 000 Sozialwohn­ungen im Jahr.

Außerdem hofft die LINKE darauf, dass sie von den großen Protesten der vergangene­n Wochen gegen das verschärft­e Polizeiauf­gabengeset­z und gegen die Asylpoliti­k der CSU-Landesregi­erung profitiert. Als am 3. Oktober in München Zehntausen­de gegen rechte Hetze auf die Straße gingen, frohlockte Gürpinar im Kurznachri­chtendiens­t Twitter: »Das ist der Anfang vom Ende des Rechtsruck­s.«

Allerdings ist es gut möglich, dass die LINKE am Wahlabend lange zittern muss, ob ihr tatsächlic­h der Sprung über die Fünfprozen­thürde gelingt. In den vergangene­n Wochen sah nur eine Umfrage die Partei bei fünf Prozent. Ansonsten wurden ihr 4 bis 4,5 Prozent der Wählerstim­men vorhergesa­gt.

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