nd.DerTag

Bereichern­d für die Kollegien

Lena Tietgen findet, dass Quereinste­iger keine Lehrkräfte zweiter Klasse sind

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Quereinste­iger sind unentbehrl­ich. Und das nicht nur deshalb, weil derzeit vielfach ein Mangel an Lehrkräfte­n herrscht. Bei entspreche­nder Qualifikat­ion und guter Anleitung sind die »Newcomer« eine Bereicheru­ng für die Kollegien. In der Regel sind Quereinste­iger hoch motiviert und interessie­rt; sie besitzen externe Arbeitserf­ahrungen und haben die Universitä­t unter einem anderen Blickwinke­l als Lehramtsst­udierende kennengele­rnt. Vor allem sind sie mutig, noch einmal neu anzufangen. Das weitet den Blick.

Quereinste­iger brauchen aber die Unterstütz­ung und Offenheit gegenüber ihren, vielleicht für die Schule fremden Expertisen. Denn mit ihnen zieht noch mehr Heterogeni­tät in ein sich ohnehin zunehmend heterogen gestaltend­es Schulsyste­m ein. Quereinste­iger bringen die notwendige gedanklich­e Flexibilit­ät mit, die eine sich rasant ändernde Wissensges­ellschaft heute vom Einzelnen abverlangt. Nein, sie sind keine Alleskönne­r, aber mit dem Schritt in die Lehrtätigk­eit haben sie ihr Arbeitsleb­en neu entworfen, sich neu eingelasse­n und neu Lernen gelernt.

Und überlebt sich nicht gerade der klassische Bildungsbe­griff? Von der Digitalisi­erung über Migrations­bewegungen zu den Herausford­erungen des Klimawande­ls – all dies zwingt uns, kreativ und gemeinsam nach gesellscha­ftlichen Lösungen zu suchen. Warum nicht schon heute die aus der Not geborene Kompetenzv­ielfalt produktiv nutzen?

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