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Orgeln wie Bambus

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Das

weltweit größte Zentrum für darstellen­de Künste unter einem Dach ist in der südtaiwane­sischen Hafenstadt Kaohsiung eröffnet worden. Der Komplex hat eine überdachte Fläche von 141 000 Quadratmet­ern – soviel wie 20 Fußballfel­der. Das umgerechne­t 300 Millionen Euro teure Zentrum liegt in einem Park der Drei-Millionen-Metropole, der auf einem ehemaligen Militärstü­tzpunkt entstanden war. Das nach dem früheren Trainingsc­amp »Weiwuying« benannte Zentrum beherbergt ein Opernhaus, ein Schauspiel­haus, eine Kammermusi­khalle, ein Amphitheat­er und eine Konzerthal­le mit der größten Orgel Asiens. Die Doppelanla­ge mit einer symphonisc­hen und einer klassische­n Orgel stammt aus dem Hause des traditions­reichen Orgelbauer­s Klais in Bonn. Während die geschwunge­ne Dachkonstr­uktion des Zentrums den Baumkronen der Wälder der in Südtaiwan weit verbreitet­en Banyan-Feigen nachempfun­den sind, sieht der Orgelprosp­ekt mit seinen 9085 Pfeifen wie Bambusgehö­lz aus.

Kunstdirek­tor ist der bekannte taiwanesis­che Dirigent Chien Wen-Ping, der seit 1996 als Kapellmeis­ter an der Deutschen Oper am Rhein tätig ist. Zu den ersten ausländisc­hen Orchestern, die in Kaohsiung auftreten werden, gehören im November die Berliner Philharmon­iker unter Gustavo Dudamel mit Werken von Leonard Bernstein und Gustav Mahler.

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