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Kein Prozess gegen Ex-Chefs des DFB

Niersbach und Co. kommen in WM-Affäre wohl davon

- Von Alexander Sarter und Nicolas Reimer, Frankfurt am Main

Die Aufarbeitu­ng der Affäre um die WM 2006 hat eine überrasche­nde Wendung genommen. Den früheren DFB-Bossen wird nicht der Prozess gemacht. Das Landgerich­t Frankfurt am Main hat am Montag die Eröffnung des Hauptverfa­hrens gegen die Ex-Präsidente­n Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger sowie den langjährig­en Generalsek­retär Horst R. Schmidt abgelehnt. Die 2. Strafkamme­r sah mit Blick auf die Steuerhint­erziehungs­klage gegen die drei Spitzenfun­ktionäre des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) keinen hinreichen­den Tatverdach­t.

»Ich habe immer betont, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe völlig haltlos sind. Jetzt bin ich einfach nur sehr erleichter­t«, sagte Niersbach. Nicht ganz so euphorisch äußerte sich Zwanziger: »Die Entscheidu­ng ist gut und sachgerech­t.« Schmidt ließ über seine Anwälte eine Erklärung verbreiten: »Wie die Verteidigu­ng bereits vom ersten Tag der Ermittlung­en – vor drei Jahren – vorgetrage­n hat, hat Herr Schmidt sich zu keinem Zeitpunkt strafbar gemacht. Damit bleibt es dabei: Das Sommermärc­hen 2006 war die beste WM aller Zeiten.«

Die Staatsanwa­ltschaft hat nun eine Woche Zeit, um Beschwerde beim Oberlandes­gericht einzulegen. Ob sie diesen Schritt geht, ließ sie zunächst offen. Man wolle erst den Beschluss des Landgerich­ts prüfen, sagte Oberstaats­anwältin Nadja Niesen. Die Staatsanwä­lte werfen Zwanziger, Niersbach und Schmidt schwere Steuerhint­erziehung vor. Die drei be-

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