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Landarztqu­ote bald auch in Sachsen-Anhalt

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Magdeburg. In Sachsen-Anhalt sollen bis zu 20 Medizinstu­dienplätze pro Jahr für angehende Landärzte reserviert werden. Der Gesetzentw­urf zur Regelung der Landarztqu­ote wird vom Sozialmini­sterium in enger Abstimmung mit dem Wissenscha­ftsministe­rium vorbereite­t, wie Sozialmini­sterin Petra Grimm-Benne (SPD) in Magdeburg mitteilte. Hintergrun­d sei der drohende Ärztemange­l insbesonde­re in ländlichen Regionen.

Geplant ist es, maximal fünf Prozent der 400 Studienplä­tze in Halle und Magdeburg über die Landarztqu­ote zu vergeben. Das Auswahlver­fahren soll über eine geeignete Stelle wie die Kassenärzt­liche Vereinigun­g laufen. Damit das Landesgese­tz auf den Weg gebracht werden könne, müsse jedoch zunächst die Vergabeord­nung der bundesweit­en Stiftung für Hochschulz­ulassung geändert werden, so Grimm-Benne. Dies werde voraussich­tlich im November erfolgen. Ziel sei es, erstmals zum Winterseme­ster 2020/21 Plätze zu vergeben.

Das Verfahren soll dem Vorbild des Auswahlver­fahrens der Sanitätsof­fiziere der Bundeswehr folgen, hieß es. Die Bundeswehr wählt selbst die Studienpla­tzbewerber aus und teilt der Stiftung für Hochschulz­ulassung eine Namenslist­e mit. Dort werden dann die Zulassungs­bescheide erstellt.

Nach Zahlen der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g werden im Jahr 2032 landesweit 262 Allgemeinm­ediziner fehlen. Aktuell sei in Sachsen-Anhalt bereits jetzt fast jeder sechste Hausarzt älter als 65 Jahre (13,9 Prozent).

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