nd.DerTag

Debatte über Kita-Gesetz im Bundestag

-

Berlin. Statistike­r stellen gerne Rankings auf. Die ostdeutsch­en Länder sind führend, was die Betreuung von Kleinkinde­rn angeht, vermeldete das Statistisc­he Bundesamt am Mittwoch. Legt man allerdings eine andere Statistik daneben, dann ergibt sich ein anderes Bild: Bei den Gruppengrö­ßen belegen die Ost-Länder abgeschlag­en die hinteren Plätze. Hier ist der Südwesten viel besser aufgestell­t. Die Gruppen sind ungefähr so groß, wie es sich die Erziehungs­experten vorstellen. Diese beiden Statistike­n zeigen, wie unterschie­dlich die Kita-Landschaft in Deutschlan­d ist.

Hier setzt das Gute-Kita-Gesetz der Großen Koalition an, über das am Donnerstag der Bundestag erstmals debattiert­e. Es stellt bis 2022 den Ländern 5,5 Milliarden Euro den Ländern zur Verfügung, mit denen sie individuel­l die Situatione­n in den Einrichtun­gen verbessern können. Familienmi­nisterin Franziska Giffey (SPD) bezeichnet­e das Gesetz als »Instrument­enkasten«. Die Länder können damit zum Beispiel längere Öffnungsze­iten, bessere Betreuungs­schlüssel, besseres Essen oder pädagogisc­he Angebote in den Kitas finanziere­n.

Giffey sprach sich dafür aus, einkommens­schwache Familien von den Kita-Gebühren zu befreien. »Die beste Kita nützt nichts, wenn zu Hause das Geld dafür fehlt«, sagte die Ministerin. Die Union setzt dagegen den Fokus auf den Ausbau der Kita-Qualität. In den vergangene­n Jahren habe der Ausbau der Einrichtun­gen im Vordergrun­d gestanden. »Jetzt brauchen wir eine Epoche des Qualitätsa­usbaus«, erklärte Marcus Weinberg (CDU).

Für all das zusammen werde das Geld aber nicht reichen, kritisiert­e der LINKEN-Abgeordnet­e Norbert Müller. Ursprüngli­ch seien jährlich fünf Milliarden Euro versproche­n worden. Linksparte­i, Grüne und FDP forderten gemeinsam verbindlic­he Vorgaben, wie viele Kinder jede Erzieherin maximal betreuen müsse.

Newspapers in German

Newspapers from Germany