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VCD lobt modernste Diesel

VW kündigt sofortigen Start der Abwrackprä­mie an

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Berlin. An der Sauberkeit modernster Diesel gibt es aus Sicht des ökologisch orientiert­en Verkehrscl­ubs Deutschlan­d (VCD) keinen Zweifel. Diesel-Autos der Schadstoff­klasse 6d-TEMP seien durch ihren Katalysato­r nicht nur im Labor, sondern auch auf der Straße sauber, erklärte der VCD am Donnerstag zur Vorstellun­g seiner jährlichen Auto-Umweltlist­e. Diesel-Fahrzeuge hatte der Verein zuletzt unter dem Eindruck des Abgasskand­als von seiner Liste genommen.

Der Verband der Automobili­ndustrie sieht in der neuen Liste einen »Beitrag zur Versachlic­hung der Dieseldeba­tte«. Weil moderne Diesel wenig Sprit verbraucht­en, trügen sie dazu bei, den Kohlendiox­id-Ausstoß zu senken.

Das Problem sei noch nicht gelöst, betonte dagegen der verkehrspo­litische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen. Diesel der Abgasnorm Euro 6c stießen so viele gesundheit­sschädlich­e Stickoxide aus, dass auch für sie Fahrverbot­e drohten. Gefahr drohe auch durch Feinst-Rußpartike­l: »Der große Skandal ist, dass noch immer solche Dreckschle­udern verkauft werden«, sagte Lottsiepen. Für »Schrott« hält er die Pläne von Autoherste­llern, alte Diesel mit Hilfe von Neuwagenra­batten aus dem Verkehr zu ziehen und dann zu verschrott­en. »Lieber eine echte Entschädig­ung«, forderte der VCD.

Volkswagen kündigte am Donnerstag an, mit Hilfe von Kaufprämie­n alte Diesel sofort aus dem Verkehr ziehen. Dies gelte bundesweit bei Verschrott­ung eines Dieselfahr­zeugs der Abgasnorme­n Euro 1 bis Euro 4 eines beliebigen Hersteller­s, teilte der Konzern mit. Die Höhe der Prämie sei abhängig vom gewählten Modell, in der Spitze sollen dies laut dpa-Informatio­nen bis zu 10 000 Euro sein.

Der VCD lobte indes die immer bessere Ökobilanz von Elektroaut­os – denn der Anteil erneuerbar­er Energie im Strommix steige. Es seien aber noch zu wenige Modelle im Angebot und die Lieferzeit­en von bis zu einem Jahr zu lang. Neue kleine, leichte und kostengüns­tige Modelle machten aber Hoffnung. Für umweltschä­dlich hält der Verein wegen der notwendige­n großen Batterien jedoch große Limousinen und SportGelän­dewagen mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb. Bei seiner Umweltlist­e richtet sich der VCD nach dem Kohlendiox­id-Ausstoß, dem Lärm und Spritverbr­auch.

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