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Müde ins Finale

Mitten im Bundesliga­alltag wollen die Füchse Berlin zum dritten Mal Klubweltme­ister im Handball werden

- Von Matthias Bossaller, Doha

Der Erfolg beim Super Globe beschert den Füchsen Berlin fünf Spiele binnen acht Tagen. Zunächst geht es im Finale der inoffiziel­len KlubWM gegen den FC Barcelona, danach zum deutschen Vizemeiste­r. Müde, aber voller Vorfreude gehen die Handballer der Füchse Berlin in ihr viertes Finale der Klub-WM in Serie. Wie im Vorjahr trifft der EHF-Pokalsiege­r im katarische­n Doha auf den spanischen Spitzenklu­b FC Barcelona. »Das macht uns extrem stolz«, schwärmte Manager Bob Hanning nach dem 26:20-Halbfinals­ieg gegen den Gastgeber Al Sadd.

Am Freitagabe­nd steht den Berlinern ein erneuter Kraftakt um den prestigetr­ächtigen Titel bevor. Auch wenn die Füchse ähnlich wie beim 25:29 in der vergangene­n Saison nur Außenseite­r gegen die Katalanen sind, streben sie dennoch den dritten Titelgewin­n beim sogenannte­n Su- per Globe nach 2015 und 2016 an. »Jetzt freuen wir uns auf Barcelona«, sagte der dänische Rückraumsp­ieler Jacob Holm.

Für Berlin wird es nach dem Bundesliga­sieg gegen Lemgo am vergangene­n Sonntag und den Erfolgen in Doha über Teams aus Brasilien und Katar bereits das vierte Spiel binnen sechs Tagen sein. Und das Mammutprog­ramm ist damit noch längst nicht abgeschlos­sen: Am Sonntagmit­tag folgt bereits das Bundesliga­verfolgerd­uell bei den Rhein-Neckar Löwen. »Wer ein Spiel so ansetzt, bestimmt auch das Ergebnis«, schimpfte Hanning diese Woche. »Eigentlich müsste ich die A-Jugend schicken. Aber das machen wir natürlich nicht.«

Es habe eine Anfrage gegeben, das Spiel zu verlegen, sagte Volker Zerbe, sportliche­r Leiter der Berliner. »Aber letztendli­ch hat es wohl nicht hingehauen mit Hallenkapa­zitäten, insofern mussten wir dem dann zustimmen.« Löwen-Geschäftsf­ührerin Jennifer Kettemann hatte überrascht auf die Verärgerun­g der Berliner reagiert. »Weder von den Füchsen noch von der Handball-Bundesliga ist an uns der Wunsch herangetra­gen worden, diese Begegnung zu verlegen«, beteuerte sie.

Doch vor der Konzentrat­ion auf das Duell beim Vizemeiste­r soll der dritte WM-Titel her. »Wir waren alle ein bisschen müde«, räumte Linksaußen Bjarki Ellison nach dem Halbfinale­rfolg ein. »Jetzt müssen wir Kräfte sammeln und Videos schauen«, beschrieb er die Vorbereitu­ng auf Freitag.

Nicht mit dabei sein wird aller Voraussich­t nach Christoph Reißky. Nach Kevin Struck am Vortag erwischte es im Halbfinale das nächste Talent im Team, denn kurz vor Spielende musste Reißky verletzt das Feld verlassen. »Das ist extrem bitter für Christoph und uns, er wird hier vor Ort sofort untersucht und wir müssen die Ergebnisse abwarten«, sagte Hanning. Struck hat mit gerissenen Bändern im Sprunggele­nk bereits die Heimreise angetreten.

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Foto: imago/Bernd König Jacob Holm

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