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Poppige Absage

- Von Bahareh Ebrahimi

Dass eine große Zahl der Menschen in der Welt weiß, was ein Super Bowl ist, auch ohne sich für American Football zu interessie­ren oder dieses Spiel überhaupt zu verstehen, hat mit dem dominanten Mainstream zu tun. Allein in fast jeder US-amerikanis­chen Serie gibt es neben der Halloween-, Thanksgivi­ng-, Christmas- und Valentinst­ag-Episode unbedingt auch eine Super-Bowl-Episode. So wissen zumindest viele Netflix-Nutzer und -Nutzerinne­n Bescheid, dass das Finale der American-FootballPr­ofiliga, also der Super Bowl, für die US-amerikanis­chen Leute extrem wichtig ist. Auch wer in der Halbzeit auftritt, sollte ihnen genauso wichtig sein. Madonna, Lady Gaga, Beyoncé und Katy Perry sind einige Popstars, die bislang auf dem Glamourfel­d des Super Bowl erschienen.

Für das Finale 2019, das am 3. Februar im Mercedes-Benz Stadion in Atlanta stattfinde­t, war die Popsängeri­n Rihanna gebucht. Sie hat jedoch den Auftritt abgesagt, um mit dem ehemaligen Spieler Colin Kaepernick zu sympathisi­eren. Kaepernick spielte bis 2016 für das Team San Francisco 49ers. 2016 hat er mit dem Protest gegen die Polizeigew­alt gegenüber Schwarzen begonnen, indem er während der US-amerikanis­chen Nationalhy­mne auf die Knie ging. Sein Vertrag wurde daraufhin nicht mehr verlängert.

Der Hashtag #TakeAKnee kursierte in den sozialen Netzwerken, und viele aus der Sportwelt sind Kaepernick gefolgt. Auch etliche Prominente haben ihn unterstütz­t. Zu den Persönlich­keiten, die sich gegen die National Football League (NFL) stellen, die solche Aktionen wie jene von Kaepernick ihren Spielern untersagt, gehört nun auch die 30-jährige Sängerin Robyn Rihanna Fenty. Sie war 2012 auf der Liste der 100 einflussre­ichsten Personen in den Zeitschrif­ten »Forbes« und »Time«, gewann bis heute neun »Grammy Awards«. Neben der musikalisc­hen Karriere ist sie sozial und politisch engagiert. Für den Bau eines Brustkrebs-Behandlung­szentrums in ihrer Heimat Barbados wurde sie von der Harvard Foundation der Harvard Universitä­t als »Humanitäre des Jahres 2017« ausgezeich­net.

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Foto: dpa/Evan Agostini Stellt sich gegen die National Football League: Rihanna.

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