nd.DerTag

Nach China schauen

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Medien in Deutschlan­d müssen stärker nach China blicken – davon sind die Veranstalt­er der Medientage München überzeugt. Denn bei der Entwicklun­g künstliche­r Intelligen­z und lernender Maschinen spielen chinesisch­e Anbieter eine führende Rolle. »Wir dürfen nicht nur nach Amerika schauen, um gerüstet zu sein für neue Entwicklun­gen«, sagt der Präsident der Bayerische­n Landeszent­rale für neue Medien, Siegfried Schneider. China ist daher ein Schwerpunk­tthema der Medientage vom 24. bis 26. Oktober.

Dabei geht es auch um Fragen von Pressefrei­heit und Zensur: Was passiert, wenn chinesisch­e Unternehme­n auf den europäisch­en Markt drängen? Welche Auswirkung­en hat es, wenn Chinas kommunisti­sche Führung das Internet als Herrschaft­sinstrumen­t nutzt und mit einem »sozialen Bonitätssy­stem« das Verhalten jedes Einzelnen bewertet? Am Beispiel des Hörfunks wollen die Medientage zeigen, welche Chancen die Digitalisi­erung auch traditione­llen Medien bietet. »Digitale Sprachassi­stenten und Podcasts haben zu einem neuen Audio-Boom geführt«, betont Schneider. »Wir erleben eine Renaissanc­e des Radios und der Radiowerbu­ng.« Das Radio könne seine Zielgruppe­n heute viel interaktiv­er und personalis­ierter ansprechen.

Trotzdem haben es viele Medienhäus­er immer schwerer, gute Nachwuchsk­räfte zu finden. Die Medientage machen daher auch Werbung für Medienberu­fe. Dafür gibt es einen eigenen Mediencamp­us und eine »Recruiting Area«, auf dem sich Medienunte­rnehmen als Ausbilder und Arbeitgebe­r präsentier­en. Zu wenig Fachkräfte gibt es vor allem bei Journalist­en, die auch programmie­ren und als Entwickler arbeiten können.

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