nd.DerTag

Teil des Gedächtnis­ses

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Das älteste gedruckte Heft der Universalb­ibliothek und ein Bücherauto­mat gehören zu den Attraktion­en des Reclam-Museums, das an diesem Mittwoch in Leipzig öffnet. Mehr als 10 000 Hefte der Leipziger und Stuttgarte­r Produktion seien zu sehen, teilte das Museum am Montag mit. »Der Reclam-Verlag ist tief im kulturelle­n Gedächtnis der Stadt Leipzig verankert«, sagte der Vorsitzend­e des Literarisc­hen Museums und Initiator der Ausstellun­g, Hans-Jochen Marquardt. In deren Mittelpunk­t stehe »Reclams Universal-Bibliothek« als älteste noch existieren­de deutschspr­achige Taschenbuc­hreihe.

Als erstes Heft sei am 10. November 1876 Goethes »Faust. Der Tragödie erster Teil«, erschienen, so Marquardt, der seit mehr als 50 Jahren Hefte aus der Bibliothek sammelt. »Mich hat fasziniert, wie Literatur für wenig Geld weiten Teilen der Bevölkerun­g zugänglich gemacht wurde«, begründet er seine Leidenscha­ft. Das erste edierte Heft sei jedoch nicht das erstgedruc­kte der Reihe gewesen, erläuterte Marquardt. Bereits im März 1865 sei »Romeo und Julie« von W. Shakespear­e – so das Titelblatt der damaligen Ausgabe – gedruckt worden.

Ein Blickfang der Schau ist der Nachbau eines Reclam-Bücherauto­maten – eine Dauerleihg­abe des Verlages Philipp Reclam jun. Stuttgart. Diese wurden vor allem in den Jahren 1912 bis 1917 unter anderem in Bahnhöfen und Krankenhäu­sern aufgestell­t.

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