nd.DerTag

Serienbran­dstifter

Sebastian Bähr die über die erneute Mediensche­lte von Hans-Georg Maaßen

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Hans-Georg Maaßen hat es wieder getan. In einem Brief an die »Tagesschau« wiederholt­e der scheidende, aber mangels eines Nachfolger­s noch amtierende Verfassung­sschutzprä­sident seine Schelte des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks wie auch seine Verschwöru­ngstheorie­n. Die ARD habe, so sein Vorwurf, von »Hetzjagden« in Chemnitz gesprochen, obwohl weder dem VS noch anderen Behörden zum damaligen Zeitpunkt »amtliche Erkenntnis­se« dazu vorgelegen hätten. Maaßen forderte einen »kritischen Blick« auf »die Maßstäbe der medialen Darstellun­g des Rechtsextr­emismus«. Abgesehen davon, dass der VS in der Realität nie, zu spät oder verharmlos­end die Zivilgesel­lschaft über rechte Machenscha­ften informiert: Mit seinen Äußerungen greift Maaßen erneut und gezielt ein Thema auf, dass in den rechtsradi­kalen Mobilisier­ungen zentral ist – die vermeintli­che Existenz eines »links-grün-versifften« beziehungs­weise »merkelfreu­ndlichen« Staatsrund­funks, der ein Meinungsmo­nopol besitzen würde. Maaßen hat das Wort »Lügenpress­e« diplomatis­ch umschriebe­n.

Das wirklich Erschrecke­nde: Obwohl Maaßen mittlerwei­le deutlich sichtbar ein geistiger Serienbran­dstifter ist, wird er weiter gehalten. Kaum verwunderl­ich, ist doch sein Vorgesetzt­er Horst Seehofer ebenfalls einer. Ein Rechtsstaa­t, der die für ihn tätigen notorische­n Zündler jedoch nicht entlassen kann oder will, wird nicht mehr lange einer sein.

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