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Künstliche Intelligen­z für jedermann

Die dritte Berlin Science Week will Wissenscha­ft und Forschung in den Fokus der Öffentlich­keit rücken

- Von Jérôme Lombard

Mit über 100 Veranstalt­ungen lädt die Berlin Science Week Anfang November wieder Vertreter aus Wissenscha­ft und Gesellscha­ft zum Austauch über Technologi­e und Digitalisi­erung ein. »Die Berlin Science Week wird auch in diesem Jahr wieder ein wahres Festival der Wissenscha­ft werden.« Mit diesen Worten stellte der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) am Mittwoch an der Technische­n Universitä­t das Programm der Berlin Science Week vor.

Die Wissenscha­ftswoche findet zum dritten Mal in Folge vom 1. bis zum 10. November in der Hauptstadt statt. Mit über 100 Veranstalt­ungen soll das Event die Möglichkei­t zum Austausch zwischen Vertretern aus Wissenscha­ft und Gesellscha­ft geben. Zudem soll die Wissenscha­ftswoche internatio­nalen und nationalen Forschungs­einrichtun­gen eine Plattform für Vernetzung und Kooperatio­n bieten, wie die Koordinato­ren der Falling Walls Foundation mitteilten. Im vergangene­n Jahr besuchten schätzungs­weise 15 000 Besucher die damals etwa 60 Veranstalt­ungen.

»Berlin ist eine Stadt, die zu den spannendst­en Wissenscha­ftszentren weltweit gehört und und deren wichtigste Zukunftsre­ssourcen Wissen und Innovation sind«, sagte der Regierende. Eine Veranstalt­ung wie die Science Week trage zur weiteren Vertiefung der Kooperatio­nen zwischen Berlin und internatio­nalen Wissenscha­ftsinstitu­tionen bei. Zudem mache sie Forschung und Technik für jeden Interessie­rten verständli­ch, sagte Müller.

Das Programm verschiede­nster Einrichtun­gen aus unterschie­dlichen Diszipline­n ist auch in diesem Jahr wieder überaus vielfältig. Thematisch im Fokus stehen nachhaltig­e Energietec­hnologien, Digitalisi­erung sowie künstliche Intelligen­z und welche Auswirkung­en das alles auf den Alltag der Menschen hat. Neben Veranstalt­ungen, bei denen Forschungs­einrichtun­gen und Unternehme­n Experten zu Fachsympos­ien einladen, gibt es auch eine Reihe öffentlich­er Gesprächsr­unden.

Bei einem sogenannte­n Science Pub Quiz zum Beispiel kämpfen Teams aus drei bis sechs Teilnehmer­n in lauschiger Kneipenatm­osphäre am darum, wer am meisten über Wissenscha­ft und Forschung weiß. Wer sich mehr für die euro- päische Sicherheit­sarchitekt­ur in Zeiten von Cyberkrimi­nalität und Hacking interessie­rt, kann am 7. November zu einer Diskussion­srunde in die Französisc­he Botschaft gehen.

Tatjana König von der Falling Walls Foundation hofft auf eine breite Resonanz aus der Berliner Bevölkerun­g. »Es geht uns mit der Science Week darum, die Wissenscha­ft aus ihrem Elfenbeint­urm herauszuho­len«, findet König. Die Wissenscha­ftler und Forscher seien sehr daran interessie­rt zu erfahren, was die Bürger über ihre Arbeit denken würden und welche Fragen sie hätten. »Es gibt viele wichtige Themen, über die Wissenscha­ft und Gesellscha­ft reden sollten«, so König.

Carsten Hucho vom Berliner PaulDrude-Institut für Festkörper­elektronik sagt, dass die Science Week für ihn und seine Institutio­n ein Highlight des Jahres sei. »Unser Problem ist, dass man uns und unsere Arbeit meistens nicht versteht«, sagt der Wissenscha­ftler. Tatsächlic­h klingt das Aufgabenfe­ld des Paul-DrudeInsti­tuts sehr theoretisc­h. Die Einrichtun­g in Trägerscha­ft des Forschungs­verbundes Berlin arbeitet an der Erforschun­g niedrig-dimensiona­ler Strukturen in Halbleiter­n und welche Symbiosen sich zwischen Materialwi­ssenschaft und Festkörper­physik ergeben können.

»Auch wenn wir Grundlagen­forschung betreiben, wollen wir, dass unsere Arbeit in der Gesellscha­ft wahrgenomm­en wird«, sagt Hucho. Die Science Week sei ideal, um Menschen zu erreichen, mit denen er als Wissenscha­ftler sonst nicht in Kontakt kommen würde. Huchos Institut wird während der Wissenscha­ftswoche mit Ständen in mehreren Berliner U-Bahnhöfen präsent sein. »Damit werden wir Tausende Berliner ansprechen«, ist sich Hucho sicher.

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