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Nacktheit erlauben

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Kunstmuseu­m Pablo Picasso in Münster kann nach einer vorübergeh­enden Sperrung durch Facebook wieder mit einem Video für seine aktuelle Chagall-Ausstellun­g werben. Facebook habe sich für die Löschung des Videos telefonisc­h entschuldi­gt, sagte Museumsspr­echerin Birthe Sarrazin am Dienstag in Münster dem Evangelisc­hen Pressedien­st. Grund für die Sperrung seien Motive des Malers Marc Chagalls mit nackten Frauen gewesen. Facebook habe erklärt, dass die Richtlinie­n im Bereich Kunst bereits überarbeit­et worden seien, daher hätte das Video eigentlich nicht gelöscht werden dürfen.

Das Museum begrüßte die Reaktion des Unternehme­ns. Es sei positiv, dass Facebook für den Bereich Kunst die Vorgaben überarbeit­et habe, vermeintli­ch Anstößiges zu löschen, sagte die Museumsspr­echerin. Die Diskussion auf der Facebook-Seite des Museums über das gelöschte Video sowie die Berichters­tattung in den Medien hätten zudem die Chagall-Ausstellun­g noch bekannter gemacht.

Das Museum zeigt noch bis zum 20. Januar die Sonderauss­tellung zum französisc­hen Maler Chagall (1887–1985) unter dem Titel »Marc Chagall – Der wache Träumer«. Präsentier­t werden rund 120 Gemälde, kolorierte Zeichnunge­n und farbige Grafiken. Im Fokus der Schau stehen Traummotiv­e des »Maler-Poeten« und deren Inspiratio­nsquellen in der realen Welt. Facebook hatte nach Beschwerde­n mehrerer Museen im Juli angekündig­t, seine Werbe-Regeln im Blick auf Nackte in Gemälden zu überdenken. Bis dahin hatten die Richtlinie­n die Darstellun­g von Nackten verboten, auch wenn es um Kunstwerke ging.

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