Ostritz wehrt sich gegen Neonazis
Friedensfest soll Rechte in den Schatten stellen
Ostritz. Die sächsische Stadt Ostritz an der deutsch-polnischen Grenze bietet Rechtsextremen die Stirn. Auch der Neuauflage des Festivals »Schild & Schwert« begegnen Bürger der Stadt an diesem Wochenende mit einem Friedensfest. So hatte man schon im April die aus allen Teilen Deutschlands und dem Ausland angereisten Neonazis zahlenmäßig in den Schatten gestellt. Mehr als 3000 Gäste kamen zum Friedensfest, die Zahl der Rechtsextremen wurde mit 1000 bis 1200 angegeben. Anders als befürchtet verliefen die Proteste gegen das Festival auf einem Privatgelände friedlich.
Zur Eröffnung des Friedensfestes wird Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erwartet. Er hatte sich schon im April in eine Menschenkette auf dem Marktplatz von Ostritz eingereiht. Zur Einstimmung spielt die Neue Lausitzer Philharmonie im Festzelt auf dem Marktplatz. Bereits am Donnerstagabend ist dort der Dokumentarfilm »Blut muss fließen – Undercover unter Nazis« zu sehen. Bis Sonntag wird auf dem Markt ein buntes Programm mit Konzerten, Tanz, Diskussionen und Lesungen geboten. Auch die Kirchen beteiligen sich.
»Zeichen setzen – Hinsehen – Handeln« – so haben die Ostritzer ihr Fest überschrieben. »Wir wollen handeln, um Ostritz eine Stimme zu verleihen und den Marktplatz mit Vielfalt und Herz zu beleben und zu schützen«, heißt es in der Einladung zum Fest.
Aus ihrer Gesinnung machen die Musiker des »Schild & Schwert«Festivals keinen Hehl. Es treten Bands mit Namen wie »Flak«, »Act of Violence«, »Sturmwehr«, oder »Nahkampf« auf.