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Einknicken in München

Freie Wähler geben bei Regierungs­beauftragt­en nach

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München. Bayerns neue Staatsregi­erung aus CSU und Freien Wählern will so viele Regierungs­beauftragt­e berufen wie bisher. Auf Druck der Freien Wähler, die unmittelba­r vor der Landtagswa­hl noch Verfassung­sklage gegen die Bestellung der Personen durch Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) eingereich­t hatten, soll es zwar nun eine gesetzlich­e Regelung dafür geben. Ansonsten aber haben die Freien Wähler ihren Widerstand aufgegeben – und sollen in Zukunft selber zwei der Beauftragt­en-Posten besetzen. Das verlautete am Mittwoch aus Koalitions­kreisen. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger kündigte aber an, dass deren finanziell­e und materielle Ausstattun­g reduziert werden soll.

Mehrere CSU-Politiker sollen ihre Posten behalten, wie Söder nach Teilnehmer­angaben in einer CSU-Frakti- onssitzung bekanntgab. Darunter ist auch der Antisemiti­smusbeauft­ragte Ludwig Spaenle, der den Wiedereinz­ug in den Landtag verpasst hatte. Ebenfalls im Amt bleiben sollen unter anderen Klaus Holetschek (Bürgerbeau­ftragter) und Sylvia Stierstorf­er (Aussiedler/Vertrieben­e). Von den Freien Wählern soll Peter Bauer neuer Patienten- und Pflegebeau­ftragter werden, Eva Gottstein ist als künftige Ehrenamtsb­eauftragte im Gespräch.

Die Freien Wähler hatten Anfang Oktober Klage eingereich­t – mit dem Argument, es fehle eine gesetzlich­e Grundlage für die Regierungs­beauftragt­en. Sie kritisiert­en aber auch, dass der Gewaltente­ilungsgrun­dsatz verletzt werde, weil die Wahrnehmun­g von Ämtern sowohl für den Landtag als auch für die Regierung die Ausnahme bleiben müsse.

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