Anis Amri soll Mitwisser gehabt haben
Der Attentäter Anis Amri soll Medienberichten zufolge vor seinem Anschlag auf den Berliner Breitscheidplatz einen dem LKA bekannten islamistischen Gefährder eingeweiht haben.
Der Attentäter vom Breitscheidplatz hatte nach einem Medienbericht seinen als islamistischen Gefährder eingestuften Bekannten Feysal H. in seine Anschlagspläne eingeweiht. Darüber habe der Leiter des Berliner Landeskriminalamtes (LKA), Christian Steiof, am vergangenen Freitag in nichtöffentlicher Sitzung den Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses informiert, berichten RBB, »Berliner Morgenpost« und das Politikmagazin »Kontraste« unter Berufung auf Teilnehmer der Sitzung.
Der LKA-Chef schilderte demnach, dass drei sogenannte Vertrauenspersonen (VP) seiner Behörde Kontakt zu Anis Amri hatten. Einer dieser Informanten habe Mitarbeitern der Anti-Terroreinheit des LKAs von einem Gespräch mit einem Mann namens Feysal H. berichtet. Feysal H. war dem LKA bekannt und wurde dort als islamistischer Gefährder eingestuft. In dem Gespräch mit der V-Person habe Feysal H. gesagt, dass Amri ihn in seinen Anschlagsplan eingeweiht habe.
Nach Angaben von Teilnehmern der Sitzung versicherte Steiof, dass das LKA erst nach dem Anschlag von der V-Person erfahren habe, dass ihr der Terrorplan Amris bekannt gewesen sei. Feysal H. ist wegen versuchten Totschlags und Körperverletzung vorbestraft. Wann er von Amris Plan erfuhr und wann er der V-Person des LKA davon erzählte, sei unklar. Ebenso, ob Amri womöglich weitere Mitwisser oder gar Helfer hatte.
Grünen-Ausschussmitglied Benedikt Lux will nun den V-MannFührer im Ausschuss hören. »Die Einzeltäter-These ist jetzt noch weniger haltbar als zuvor«, sagte er dem RBB und der »Berliner Morgenpost«. Anis Amri hatte am 19. Dezember mit einem entführten Lastwagen einen Anschlag verübt. Zwölf Menschen starben, mehr als 70 wurden verletzt.