Schorfheide-Bahn am Kaiserbahnhof begrüßt
Nach zwölf Jahren wird die Regionalbahn RB63 wieder bis Templin verlängert – ein Mobilitätsgewinn für die Region
Mit einem symbolischen Start am Kaiserbahnhof von Joachimsthal (Barnim) wurde am Montag die bevorstehende Wiederbelebung der Schorfheide-Bahn zwischen Eberswalde und Templin gefeiert. Ab dem 9. Dezember 2018, mit Inkrafttreten des Winterfahrplans, wird es wieder einen durchgehenden Eisenbahnverkehr zwischen TemplinStadt (Uckermark), Joachimsthal und Eberswalde (Barnim) geben. Triebwagen werden dann wieder täglich als Schorfheide-Bahn auf der Regionalbahnlinie RB63 zwischen der Waldstadt Eberswalde und der Bäderstadt Templin verkehren. Den Zugverkehr übernimmt nach Angaben des Infrastrukturministeriums in Potsdam die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die bereits seit Dezember 2014 auf der RB63 zwischen Eberswalde und Joachimsthal fährt.
Gefeiert wurde das neue Angebot am Montag mit einem Festakt im historischen Kaiserbahnhof von Joachimsthal. Zu den Gästen gehörten neben Infrastruktur- und Verkehrsministerin Kathrin Schneider (SPD) auch der Geschäftsführer der Niederbarnimer Eisenbahn Betriebsgesellschaft, Detlef Bröcker, sowie Vertreter des Verkehrsverbundes BerlinBrandenburg (VBB). Bei dieser Gelegenheit unterzeichneten Vertreter der Anliegergemeinden auch die Fi- nanzierungsvereinbarung. Anschließend fuhr ein Sonderzug der NEB nach Templin und von dort nach Eberswalde, um öffentlichkeitswirksam auf das neue Angebot im schienengebundenen Personennahverkehr aufmerksam zu machen.
NEB-Chef Bröcker warb mit Fakten für die Schorfheide-Bahn. »Mit einer Fahrtzeit von reichlich einer Stunde und einen Preis von 6,90 Euro pro Fahrt können Pendler, Auszubildende und Schüler, aber auch Ausflügler nun schnell, kostengünstig und umweltfreundlich zwischen Templin und Eberswalde unterwegs sein. Wir sind optimistisch, dass wäh- rend des Probebetriebs mehr als die geforderten 300 Fahrgäste pro Tag dieses bequeme Nahverkehrsangebot nutzen und dieses attraktive Verkehrsangebot erhalten werden kann.«
In wenigen Tagen müssen noch die Kreistage von Barnim und Uckermark zustimmen. »Dann gibt es zum ersten Mal seit zwölf Jahren wieder eine direkte Zugverbindung zwischen Eberswalde und Templin«, erklärte Templins Bürgermeister Detlef Tabbert (LINKE). Für zunächst drei Jahre sei ein Probebetrieb mit täglich sieben Zugpaaren geplant. Die Kosten von jährlich rund 1,9 Millionen Euro tragen laut Tabbert zu 90 Pro- zent das Land Brandenburg, zehn Prozent kommen von beiden Landkreisen und den Anliegerkommunen. Der Templiner Rathauschef gehört zu den glühendsten Verfechtern der Schorfheide-Bahn. »Wir hoffen natürlich, dass das Angebot von vielen Barnimern und Uckermärkern sowie Touristen ausgiebig genutzt wird und so auf Dauer erhalten werden kann«, sagte Tabbert.
Neue Haltepunkte der RB63 sind der Bahnhof Templin-Stadt, Ahrensdorf, Milmersdorf, Götschendorf, Ringenwalde (alle Uckermark) sowie Friedrichswalde, Joachimsthal, Joachimsthal-Kaiserbahnhof, Althüttendorf, Golzow und Britz (alle Barnim).
»Mit dem Fahrplanwechsel 2018 steigen wir in die erste Stufe der Umsetzung des neuen Landesnahverkehrsplans ein. Mehr Züge und mehr Angebote werden spürbare Verbesserungen in die Region bringen«, erklärte Ministerin Schneider. »Den Ausbau der Angebote werden wir in den kommenden Jahren fortsetzen. Wir wollen zehn Millionen mehr Zugkilometer auf die Schienen bringen«, sagte sie mit Blicke auf den Fahrplanwechsel.
Auch die verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Anita Tack, begrüßte die Neuauflage der Schorfheide-Bahn. »Ich wünsche der Schienenverbindung viele Fahrgäste, damit alle nach drei Jahren Projektphase sagen können: Wir wollen jetzt den Dauerbetrieb«, so Tack.