Lkw-Fahrer räumt Schuld an Unfall ein
Brandenburg/Havel. Im Prozess um den tragischen Tod von Feuerwehrleuten hat der angeklagte Lastwagenfahrer seine Schuld an dem Unfall eingeräumt. »Ich bin allein für den Tod von zwei Feuerwehrleuten und die Verletzung eines weiteren Feuerwehrmannes verantwortlich«, hieß es in einer vom Verteidiger des 57-Jährigen am Mittwoch vor dem Amtsgericht Brandenburg/Havel verlesenen Erklärung. Allerdings könne er sich an die Ereignisse kurz vor dem tödlichen Unfall auf der Autobahn A 2 nicht erinnern. Daher könne er nicht ausschließen, dass er am Steuer kurzzeitig eingeschlafen war, erklärte der 57-Jährige. Er habe aber zuvor auf seiner Fahrt in Richtung Berlin die vorgeschriebenen Ruhepausen eingehalten, betonte der Fahrer. Auch habe er keine Anzeichen von Müdigkeit bemerkt.
Laut Anklage soll der Angeklagte am 5. September 2017 am frühen Morgen mit seinem Sattelzug nahe Kloster Lehnin (Potsdam-Mittelmark) ungebremst in eine Unfallstelle gerast sein. Dabei rammte er einen Polizeiwagen und zwei Feuerwehrfahrzeuge. Ein Feuerwehrwagen kippte um und begrub zwei Feuerwehrmänner unter sich. Ein weiterer Feuerwehrmann wurde schwer verletzt. Feuerwehrmänner schilderten am Mittwoch im Prozess die Sekunden vor dem Crash. Einer sagte: »Wir hörten von vorne den Ruf ›Achtung! Weg, weg‹ – und da hat mich der Wehrführer von dem Fahrzeug weggestoßen.« Der Wehrführer selbst kam dann zu Tode.
Zu Beginn des zweiten Prozesstages wurde bekannt, dass sich der Lkw-Fahrer erneut strafbar gemacht haben könnte. Er sei nach dem ersten Prozesstag am Dienstag mit einem Wagen davongefahren, obwohl ihm der Führerschein entzogen wurde, erklärte die Anwältin einer Nebenklägerin am Mittwoch. Dafür gebe es Zeugen und es gebe eine Videoaufnahme.