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Zugewinn für die Linksparte­i

- Von Andreas Fritsche

Die parteilose Martina Trauth war bei der Potsdamer Oberbürger­meisterwah­l für die LINKE angetreten. Nun ist sie in die Partei eingetrete­n. Sie war nie richtig weg und jetzt ist sie voll da. Bei der Potsdamer Oberbürger­meisterwah­l war Martina Trauth die Kandidatin der Linksparte­i, aber sie war nicht Mitglied. Nun ist sie eingetrete­n. Ihre 44,7 Prozent reichten bei der Stichwahl Mitte Oktober gegen Mike Schubert (SPD) nicht aus, doch sie waren ein überrasche­nd gutes Ergebnis.

Insofern überrascht es nicht, dass sich der Kreisvorsi­tzende Stefan Wollenberg sehr über die neue Genossin freut. »Mit Martina Trauth gewinnen wir eine hervorrage­nd profiliert­e Mitstreite­rin, die sich in ihrer Tätigkeit großes Knowhow und im vergangene­n Wahlkampf große Anerkennun­g erworben hat«, sagt er. Wollenberg ist sich sicher, »dass dieser Zuwachs ein großer Gewinn für die Potsdamer und Brandenbur­ger LINKE ist«.

Fragt sich, wie sich dieser Zugewinn auszahlen soll. Dass Martina Trauth nach der verlorenen Wahl nicht einfach Tschüss sagt, zeigte sich schnell. So lief sie in Begleitung von Genossen Anfang September bei der Demonstrat­ion gegen die Verschärfu­ng des brandenbur­gischen Polizeiges­etzes mit. Was könnte ihre Präsenz für ihre politische Zukunft bedeuten? Dass sie noch einmal in einen Wahlkampf zieht? Die nächste Gelegenhei­t wäre die Kommunalwa­hl am 26. Mai 2019.

Doch auf solche Fragen lachte Trauth nur und ließ sich nichts dergleiche­n entlocken. Dass sie zur Demonstrat­ion gekommen sei, bedeute, dass sie für die Bürgerrech­te eintrete, sagte sie.

So mir nichts, dir nichts dürfte sie auch gar nicht für die Stadtveror­dnetenvers­ammlung kandidiere­n. Denn sie ist die Gleichstel­lungsbeauf­tragte der Stadtverwa­ltung, und diese Funktion schließt ein kommunales Mandat in Potsdam aus. Da müsste sie sich einen anderen Job suchen. Einen Posten habe ihr die LINKE nicht in Aussicht gestellt, heißt es nun im Zusammenha­ng mit der Eintrittse­rklärung.

Trauth selbst erklärt ihren Schritt damit, dass sie es wichtig finde, sich »klar parteipoli­tisch zu verorten«. Sie sagt: »Ich möchte weiterhin politisch aktiv sein und für mehr soziale Gerechtigk­eit, Geschlecht­ergerechti­gkeit, bezahlbare­n Wohnraum und gegen Kinderarmu­t eintreten.« Die LINKE sei die Partei, die ihre Ziele teile. Ihr Engagement wolle sie nun vertiefen, »die im Oberbürger­meisterwah­lkampf gewonnene Bekannthei­t für die LINKE weiter einbringen und ein klares Zeichen setzen, welches gern auch andere Menschen ermutigen soll, in diese Partei einzutrete­n«. Zudem sei es ihr wichtig, »in Zeiten des politische­n Rechtsruck­s entschiede­n und erkennbar Flagge zu zeigen«.

In den kommenden Wahlkämpfe­n will sie als Genossin präsent sein. Neben der Kommunalun­d Europawahl am 26. Mai 2019 gibt es in Brandenbur­g außerdem noch die Landtagswa­hl am 1. September 2019.

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Foto: dpa/Ralf Hirschberg­er Martina Trauth

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