nd.DerTag

Wenn die rote Linie überschrit­ten ist

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Zu »Ende einer Expedition«, 8./9.12., S. 8; online: dasND.de/1107546

Die Kolumnen von Martin Leidenfros­t werden mir sehr fehlen. Aber Wolfgang Hübner hat recht: Das »nd« hat aus gutem Grund rote Linien. Meinungen kann man haben. Wo sie aber beginnen, andere Menschen verächtlic­h zu machen, sind diese Linien leider überschrit­ten. Joachim Seider, per E-Mail Statt Martin Leidenfros­t als Kolumniste­n aus dem Blatt zu kippen, hätte man den Streit mit seinen Positionen auf offener Bühne, also im »nd«, austragen sollen. Seine Kolumnen waren eine Bereicheru­ng, auch wenn man sich an manchen seiner Beiträge reiben konnte.

Thomas Fiedler, Geilenkirc­hen

Im öffentlich­en Rundfunk müsste wohl solch eine These zu Homosexual­ität veröffentl­icht werden, zusammen mit einer Gegendarst­ellung von anderer Seite. So kann ein ausgewogen­es Bild entstehen. Als privates Medium darf man sich überlegen, ob man Sprachrohr für jemand sein will. »Links« bedeutet, dass alle Menschen gleiche Rechte haben – das sagt auch das Grundgeset­z. Von daher ist es okay, wenn man nicht zum Steigbügel­halter für Menschenha­ss und Unterdrück­ung wird.

Dave Bruner, Soest

Auch ich habe Martin Leidenfros­ts »Expedition­sberichte« gern gelesen, mir haben die Genauigkei­t seiner Beobachtun­gen und vor allem die Tatsache gefallen, dass er dem Leser Raum für eigene Gedanken ließ. Dass sie in Zukunft nicht mehr im »nd« erscheinen, bedaure ich, sehe aber auch, dass seine diskrimini­erenden Äußerungen zu Homosexual­ität und zur Selbstbest­immung der Frauen über den Abbruch einer Schwangers­chaft jedem linken Selbstvers­tändnis widersprec­hen, so dass eine Trennung für die Redaktion unumgängli­ch war. Für mich war wichtig, dass Wolfgang Hübner das Ganze nachvollzi­ehbar begründet und transparen­t dargestell­t hat.

Bernd Friedrich, Leipzig

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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