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Tarifgespr­äche bei der Bahn fortgesetz­t

GDL ist zuversicht­lich, EVG sieht noch viele Streitfrag­en

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Berlin. Bei der Bahn ist es auch einen Tag nach dem Warnstreik vereinzelt zu Problemen gekommen. Die Fernzüge seien aber mittlerwei­le wieder nach Plan unterwegs, sagte eine Sprecherin am Dienstagmi­ttag. »Nach kleineren Verspätung­en und wenigen Ausfällen ist der Verkehr jetzt stabil.«

Die Deutsche Bahn (DB) setzte auch ihre Tarifgespr­äche fort – sie verhandelt mit zwei Gewerkscha­ften. Die Gespräche mit der Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL) begannen am Morgen in Eisenach, wie das Unternehme­n bestätigte. »Wir sind in Gesprächen«, sagte auch ein Sprecher der GDL. »Wir sind weiter zuversicht­lich.«

Zu inhaltlich­en Zwischensc­hritten wollten sich beide Seiten zunächst nicht äußern. Bahn und GDL hofften auf einen baldigen Abschluss. Zuletzt fehlte noch eine Verständig­ung über die Lohnerhöhu­ng. DB-Personalvo­rstand Martin Seiler hatte die Verhandlun­gen nach dem jüngsten Treffen am Samstag »kurz vor dem Ziel« gesehen.

Am Nachmittag standen in Berlin auch Gespräche mit der Eisenbahn- und Verkehrsge­werkschaft (EVG) an. Diese hatte am Montag zu dem bundesweit­en Warnstreik aufgerufen, der Millionen Reisende und Pendler getroffen hatte. ICE und Intercitys fuhren für mehrere Stunden nicht, auch viele Regionalzü­ge standen still.

Die Tarifverha­ndlungen mit der EVG sind diesmal schwierige­r als mit der GDL. Es gebe noch »erhebliche Streitfrag­en« etwa bei Laufzeit und Prozenten, sagte EVG-Sprecher Uwe Reitz dem WDR. Das Angebot der Bahn sei aus Sicht der Kollegen unzureiche­nd gewesen. Sie hätten aber immer gesagt, einen schnellen Abschluss zu wollen.

Die EVG war wie die GDL mit einer Forderung nach 7,5 Prozent mehr Einkommen in die Tarifrunde eingestieg­en. Die Bahn hatte ihr neben einer Einmalzahl­ung von 500 Euro eine Entgelterh­öhung in zwei Stufen angeboten: 2,5 Prozent zum 1. März 2019, weitere 2,6 Prozent zum 1. Januar 2020, bei einer Vertragsla­ufzeit von 29 Monaten.

Bei der Lokführerg­ewerkschaf­t droht nicht so schnell ein Arbeitskam­pf: Die GDL darf wegen einer Vereinbaru­ng erst streiken, wenn eine Schlichtun­g gescheiter­t ist. Ihr Chef Claus Weselsky erschien am Dienstag in Eisenach. Dort tagen auch turnusmäßi­g Hauptvorst­and und Bundestari­fkommissio­n der GDL.

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