DRK-Kliniken in Insolvenz gerutscht
Hohe Defizite des DRK-Krankenhauses im thüringischen Bad Frankenhausen wirken sich im Klinikverbund auch auf das Krankenhaus im brandenburgischen Luckenwalde aus.
Luckenwalde. Für den Betreiber des Krankenhauses Luckenwalde (Teltow-Fläming) ist ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet worden. Das Amtsgericht Mühlhausen habe einem entsprechenden Antrag der Geschäftsführung der DRK-Krankenhausgesellschaft ThüringenBrandenburg am Mittwoch zugestimmt, teilten die Gesellschaft und das Thüringer Sozialministerium mit. Die hochdefizitäre Situation des Krankenhauses Bad Frankenhausen mache eine umfassende Restrukturierung des Klinikverbunds mit insgesamt vier Einrichtungen erforderlich, so der Betreiber.
Es werde alles daran gesetzt, den Standort Luckenwalde mit allen Beschäftigten zu erhalten, so Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär Andreas Büttner. »Klar ist, dass das Krankenhaus Luckenwalde mit seinen medizinischen Versorgungszentren und ambulanten Praxen ein unverzichtbarer Bestandteil der Versorgung in der Region ist«, betonte er. Er sei zuversichtlich, dass eine Lösung gefunden werde. Ärzte und das gesamte medizinische und pflegerische Personal haben die schwierige Situation nicht zu verantworten, sagte Büttner.
»Das Krankenhaus Luckenwalde ist eine medizinische Einrichtung, die für den Landkreis Teltow-Fläming und seine Bevölkerung eine herausragende Bedeutung hat«, erklärte Landrätin Kornelia Wehlan (LINKE). Die Kreisverwaltung werde alles ihr Mögliche tun, um das Krankenhaus zu sichern, damit die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung jederzeit und auch in Zukunft gewährleistet sei. Wehlan lobte ebenfalls die Ärzte und das Pflegepersonal, die ihr zufolge »hervorragende Arbeit« leisten.
Der Klinikbetrieb an den Standorten Bad Frankenhausen, Sondershausen und Sömmerda in Thüringen sowie Luckenwalde in Brandenburg läuft den Angaben zufolge weiter. Insgesamt werden rund 1700 Mitarbeiter beschäftigt, davon in Luckenwalde etwa 550. Die ursprünglich zum Jahresende geplante Schließung des Standortes Bad Frankenhausen ist zunächst vom Tisch.