»Totgerittenes Ross«
Debatte um Reiterstaffel in Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin. Ungeachtet öffentlicher Kritik und spöttischer Bemerkungen hält die CDU am Vorschlag zur Bildung einer Reiterstaffel bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern fest. Die SPD/CDU-Koalition wolle damit die Polizeipräsenz stärken und das Sicherheitsempfinden der Bürger stärken. »Ein berittener Polizist auf der Straße ist der ideale Kontaktbeamte«, sagte Ex-Polizistin und CDU-Abgeordnete Ann Christin von Allwörden am Mittwoch im Landtag. Pferde seien große Sympathieträger. Einwände, dass im Nordosten die Einsatzmöglichkeiten begrenzt seien, wies Allwörden zurück. »Nur weil man etwas nicht so oft benutzt, bedeutet das nicht, dass man es nicht braucht.« Schließlich habe sie in ihrer aktiven Zeit bei der Polizei auch ihre Dienstwaffe nicht einmal im Dienst abgefeuert.
Redner äußerten große Zweifel am Sinn einer Reiterstaffel. Einige Länder hätten die berittene Polizei abgeschafft, so SPD-Abgeordneter Manfred Dachner. Er kritisierte, dass die CDU die Aussprache auf die Tagesordnung setzte, noch ehe der Innenausschuss die geplante Reise nach Hamburg unternommen habe, um sich dort über Erfahrungen und Kosten der berittenen Polizei zu informieren. »Mit einer verfrühten Aussprache soll ein totgerittenes Ross wiederbelebt werden«, sagte Dachner. LINKEN-Abgeordneter Peter Ritter hält die Reise nach Hamburg für überflüssig. »Lassen wir die Pferde im Stall. Unsere Polizei hat ganz andere Sorgen.«