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Global Crime

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Die

Frankfurte­r Literaturt­age widmen sich in diesem Jahr der Kriminalli­teratur aus aller Welt. Unter dem Motto »Global Crime« werden am 25. und 26. Januar im Literaturh­aus zehn Autorinnen und Autoren aus Lateinamer­ika, Asien, Afrika, Australien und Deutschlan­d erwartet, wie der Verein Litprom am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte. Darunter sind Deon Meyer (Südafrika), Patricia Melo (Brasilien), Candice Fox (Australien) und Chan Ho-kei (Hongkong).

Literarisc­he Qualität, Innovation­skraft und Originalit­ät der Krimi-Schriftste­ller seien für die Auswahl entscheide­nd gewesen, sagte der Kurator der Literaturt­age, Thomas Wörtche. Alle Zivilisati­onen hätten mit Gewalt und Verbrechen zu tun. Die spannende Frage sei: »Was ist das Spezifisch­e, was ist das Verbindend­e?« Krimis gehörten in vielen Kulturen zu den meistgeles­enen Romanen und böten aber eine immense Vielfalt der Sujets und Erzählform­en.

»Kriminalli­teratur hat immer einen politische­n Aspekt, egal wie harmlos sie daherkomme­n mag«, sagte Wörtche. Denn es gehe um Vorstellun­gen von Recht und Ordnung. Aber auch die blutigen Botschafte­n der Drogenmafi­a, der Umgang mit Gewalt, Korruption, Machismo, Feminismus und Apartheid spiegelten sich in den Krimis.

Anita Djafari, Geschäftsl­eiterin von Litprom, zeigte sich überzeugt, dass Kriminalro­mane genauso anspruchsv­oll sein können wie belletrist­ische Romane: »Es gibt noch mehr als das Seichte immer Gleiche.« Als Beispiel nannte sie Patricia Melo, die mit dem Setting »Ein Mord ist passiert, eine Leiche muss beseitigt werden« unheimlich viel über das Leben, Arbeitsbed­ingungen und die Presse in der brasiliani­schen Metropole São Paulo erzähle.

Als Ziel der Literaturt­age nannte Djafari, Autoren und Autorinnen aus unterschie­dlichen Regionen der Welt miteinande­r ins Gespräch zu bringen. Aber auch das Publikum solle Gelegenhei­t erhalten, die Literaten hautnah kennenzule­rnen und bei Diskussion­en über die Krimis in die Tiefe zu gehen. Der Verein Litprom widmet sich in enger Kooperatio­n mit der Frankfurte­r Buchmesse der Förderung der Literatur aus Afrika, Asien, Nahost und Lateinamer­ika.

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