Thüringens Landwirtschaft bedroht
Auch Forst fürchtet Schaden durch die Schweinepest
Dass die Afrikanische Schweinepest Teile der Thüringer Landwirtschaft massiv bedroht, ist bekannt. In seinem aktuellen Geschäftsbericht warnt allerdings auch der Forst, Teile seines Geschäftes seien durch die Seuche ebenfalls massiv bedroht. Dem halbstaatlichen Unternehmen könne so ein großer wirtschaftlicher Schaden entstehen. Sollte in bestimmten Gebieten in Thüringen das Schweinepest-Virus nachgewiesen werden, werde dort die Holzernte entweder nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich sein, heißt es im jüngst erschienen Geschäftsbericht des Forst für das Jahr 2017. Zudem werde der Markt für Schwarzwildbret wahrscheinlich zusammenbrechen, wenn die Afrikanische Schweinepest in Thüringen ausbreche. Au-
Im Jahr 2017 setzte der Forst vor allem durch den Verkauf von erlegtem Wild etwa 1,7 Millionen Euro um.
ßerdem sei in diesem Fall mit Einschränkungen bei der Jagd zu rechnen, was wiederum zu höheren Verbissschäden am Holz führen werde. »Zur Vorbeugung der Krankheit und zur Vorbereitung ihrer Bekämpfung sind daher zusätzliche jagdliche und Verwaltungsmaßnahmen umzusetzen«, steht in den Bericht.
Thüringens Jäger und Förster machen schon seit Monaten verstärkt Jagd auf Wildschweine, die das Afrikanische-SchweinepestVirus übertragen können. Auch Hausschweine können sich mit der für die Tiere in der Regel tödlich verlaufenden Krankheit anstecken. Sollte ein Fall von Schweinepest in einem Nutztierhof festgestellt werden, müsste wahrscheinlich alle dort lebenden Hausschweine getötet werden. Thüringens Forst- und Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (LINKE) hat vor diesem Hintergrund bereits gewarnt, den Landwirten im Freistaat drohten Schäden in Millionenhöhe, sollte die Afrikanische Schweinepest den Freistaat erreichen. In Osteuropa ist das Virus bereits aufgetreten. Fachleute fürchten, dass Wildschweine die Krankheit von dort nach Deutschland tragen könnten.
Für den Forst ist die Holzernte die wesentliche Säule seines Geschäftsfeldes. Wie schon 2016 erzielte der Forst auch 2017 etwa 65 Prozent seines Umsatzes aus diesem Geschäftsfeld. Insgesamt habe der Forst im Geschäftsjahr 2017 etwa 1,25 Millionen Festmeter Holz verkauft, heißt es. Allerdings ist auch der Verkauf von Wildbret für das Unternehmen ein wichtiges Geschäft. 2017 setzte der Forst im Jagdbetrieb vor allem durch den Verkauf von erlegtem Wild den Angaben nach etwa 1,7 Millionen Euro um.
Der Jahresüberschuss des Thüringer Forsts lag laut dem Geschäftsbericht 2017 bei etwa 3,3 Millionen Euro. Das ist eine deutliche Steigerung des Überschusses im Vergleich zu 2016. Damals hatte er bei 840 000 Euro gelegen.
Ein wesentlicher Grund für diese deutliche Steigerung des Ergebnisses ist aber nicht etwa, dass der Forst sehr viel mehr Geld verdient hätte als im Vorjahr. Vielmehr mussten zwischen 2015 und 2017 erfolgte Arbeiten des Unternehmens an Waldwegen als Eigenleistungen abgebildet werden.
Der Landes-Forst ist zum 1. Januar 2012 aus der Landesverwaltung ausgegliedert und als »ThüringenForst« als Anstalt des öffentlichen Rechts zu einem halbstaatlichen Unternehmen gemacht worden, das dem Freistaat gehört.