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Feuerwehr nur noch bedingt einsatzfäh­ig

- Dpa

Viele der Löschfahrz­euge und Rettungswa­gen sind inzwischen marode und fallen häufig aus. Die rot-rot-grüne Koalition muss alte Versäumnis­se beseitigen.

Die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr sind derzeit nur noch bedingt einsatzfäh­ig. Bei den Löschzügen betrug die Ausfallquo­te im vergangene­n Jahr rund 17 Prozent, in Spitzenmon­aten sogar mehr als 21 Prozent. Damit stand ein Fünftel der rund 190 Löschfahrz­euge jeweils nicht zur Verfügung – vor allem wegen langer Werkstatta­ufenthalte.

Das geht aus einer Antwort der Innenverwa­ltung auf eine parlamenta­rische Anfrage des FDP-Abgeordnet­en Marcel Luthe hervor. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Rettungswa­gen, von denen die Berliner Feuerwehr rund 250 im Bestand hat. Hier lag die Ausfallquo­te letztes Jahr laut Innenverwa­ltung bei 14,5 Prozent, in Spitzenmon­aten bei mehr als 17 Prozent oder knapp darunter. Insbesonde­re bei Löschfahrz­eugen sei seit einiger Zeit das Auftreten von Korrosions­schäden zu beobachten, erklärte Innenstaat­sse-

2018 stand ein Fünftel der rund 190 Löschfahrz­euge jeweils nicht zur Verfügung.

kretär Torsten Akmann zu den Zahlen. Das betreffe auch die Aufbauten. Hinzu komme, dass vor allem bei Fahrzeugen mit zusätzlich­en Aufbauten tragende Teile massiv in Mitleidens­chaft gezogen werden könnten, weil bei Einsatzfah­rten »hohe Zug- und Druckkräft­e« wirkten. Reparature­n beschränkt­en sich somit nicht auf die Beseitigun­g sichtbarer Korrosions­schäden, sondern seien meist »tiefergehe­nd« und nähmen mehr Zeit in Anspruch.

Schon länger klagen Feuerwehrl­eute über hohe Arbeitsbel­astung und veraltete Ausrüstung. So sind Löschfahrz­euge mit einem Alter von 20 oder mehr Jahren keine Seltenheit. Das liegt daran, dass frühere Senate nicht genügend in neue Technik investiert­en. Im Vorjahr bezifferte die Innenverwa­ltung den Investitio­nsstau allein im FeuerwehrF­uhrpark auf 160 Millionen Euro. Erklärtes Ziel der rot-rot-grünen Koalition ist es, diesen schrittwei­se abzubauen. Im Doppelhaus­halt 2018/2019 sind nach früheren Angaben pro Jahr 18,4 Millionen Euro für Neubeschaf­fung und Ertüchtigu­ng von Fahrzeugen eingestell­t. Die Opposition fordert höhere Investitio­nssummen. »Es ist kein Sparen, sondern betriebswi­rtschaftli­cher Irrsinn, immer wieder neues Geld in umweltbela­stende Altfahrzeu­ge zu stecken, um diese nochmal für ein paar Monate teuer zusammenzu­flicken, statt in einen modernen Fuhrpark zu investiere­n«, so FDPPolitik­er Luthe.

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