Die Zukunft des Films ist weiblich
Die
französische Schauspielerin Juliette Binoche (54) sieht es als gutes Zeichen, dass bei der diesjährigen Berlinale mehr Regisseurinnen im Wettbewerb sind als früher. Von den 17 Filmen entstanden 7 unter weiblicher Regie. »Das ist ein guter Schritt nach vorn. Vor zehn Jahren war es noch nicht so«, sagte Binoche vor Beginn der 69. Internationalen Filmfestspiele Berlin.
Binoche ist dieses Jahr Präsidentin der Jury. Die sechs Juroren wirkten motiviert: Der Filmkurator des New Yorker Museums MoMa, Rajendra Roy, trug ein T-Shirt mit der Aufschrift »The Future of Film is Female« – die Zukunft des Films ist weiblich. Das diesjährige Berlinale-Motto »Das Private ist politisch« kommentierte Binoche so: Sie seien hier, um herauszufinden, welche Filme unbedingt gezeigt werden müssten, damit man sich weiterentwickle. »Ein guter Film muss menschlich sein. Und wenn er das ist, ist er auch politisch.«
Der chilenische Regisseur Sebastián Lelio betonte unter großer Zustimmung seiner Jury-Kollegen: »Die Berlinale hat das politisch engagierte Kino über viele Jahre entscheidend unterstützt. Das ist auch für uns eine Verpflichtung.«
Die deutschen Kinos haben ein schlechtes Jahr hinter sich. Zum Beginn der Berlinale redete Kulturstaatsministerin Monika Grütters der Filmbranche ins Gewissen. »Zur Wahrheit gehört, dass wir 2018 nicht nur viel Sonne, sondern auch wenig zugkräftige Filme hatten – auch zu wenig zugkräftige Filme aus Deutschland«, sagte die CDU-Politikerin während des Produzententages. 2018 war die Zahl der Kinobesucher um knapp 14 Prozent eingebrochen.