nd.DerTag

Es hat Schwung bekommen

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Der Kampf der Menschen für eine Stadt, die ihnen gehört und in der sie und nicht das Geld entscheide­n, wie sie aussieht und wer dort wohnen kann hat Fahrt aufgenomme­n. Im April soll die Unterschri­ftensammlu­ng für das Volksbegeh­ren Deutsche Wohnen und Co enteignen beginnen. Intensiv wird die Möglichkei­t einer gesetzlich­en Mietbegren­zung auf Landeseben­e geprüft – und für diese gestritten. Gleichzeit­ig kann bald eine Stiftung aktiv werden, die Boden dauerhaft und unabhängig von politische­n Moden der Spekulatio­n entziehen wird. So viel Aufbruch war schon lange nicht mehr.

Die renditeget­riebenen Akteure auf dem Immobilien­markt werden zunehmend nervös. Die Deutsche Wohnen macht sich langsam ernsthafte Sorgen um ihr ramponiert­es Image. In Friedrichs­hainKreuzb­erg hat Projektent­wickler Christoph Gröner nach Jahren erbitterte­n Kampfs das ehemalige Postgiroam­t entnervt verkauft. Er war es lange gewöhnt, die Bedingunge­n seiner Entwicklun­gsprojekte zu diktieren. Und in Wedding hat der Immobilien­investor Jakob Mähren das von ihm gekaufte Eckhaus Amsterdame­r/Malplaquet­straße nach einem knappen Jahr an die landeseige­ne Wohnungsba­ugesellsch­aft Stadt und Land weitergege­ben. Offenbar haben die Mieterinit­iative Amma65 und der Bezirk deutlich genug klargemach­t, dass sie nicht gewillt sind, Renditeträ­ume wahr werden zu lassen.

Es sind ermutigend­e Zeichen. Der Kampf um die Stadt für alle ist dennoch längst noch nicht gewonnen.

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Foto: nd/Ulli Winkler Nicolas Šustr sieht den Kampf für die Mieter auf gutem Weg

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