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»Gäste auf Zeit« in Mannheim

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als 30 von den Nazis im Jahr 1937 beschlagna­hmte Grafiken der Kunsthalle Mannheim werden als »Gäste auf Zeit« wieder in ihrer ursprüngli­chen Heimat zu sehen sein. Die von der Kunsthalle von diesem Freitag an präsentier­ten Werke gehören zu den rund 500 Grafiken, die bei zwei NS-Beschlagna­hme-Aktionen als »entartet« konfiszier­t worden waren. Von diesen befinden sich heute über 50 Werke in öffentlich­en Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt - von der Wiener Albertina bis zum New Yorker Metropolit­an Museum.

34 Grafiken werden in der Schau »Beschlagna­hmt! Rückkehr der Meisterblä­tter« bis zum 26. Juni gezeigt. Mit dem Farbholzsc­hnitt »Frau in der Nacht« von Ernst Ludwig Kirchner wird ein Blatt aus dem sogenannte­n Kunstfund Schwabing zu sehen sein. Nach dem Tod Cornelius Gurlitts – Sohn des Kunstsamml­ers Hildebrand Gurlitt – im Jahr 2014 erbte das Kunstmuseu­m Bern den 1919 entstanden­en Farbholzsc­hnitt. Die Sonderauss­tellung ist Teil der Provenienz­forschung der Kunsthalle, also der Klärung der Herkunft ihrer Kunstwerke sowie des Verbleibs des von den Nazis abgezogene­n Bestandes progressiv­er Kunst. Ein Dorn im Auge waren den Nazis vor allem expression­istische Werke und Kunst der Neuen Sachlichke­it, die die beiden ersten Museumsdir­ektoren Fritz Wichert und Gustav Hartlaub mit Vorliebe erworben hatten.

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