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Mehr Polizei und Mindestloh­n

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In Brandenbur­g wollen SPD, CDU und Grüne koalieren

SPD, CDU und Grüne haben beschlosse­n, dass sie in Brandenbur­g miteinande­r über die Bildung einer Koalition verhandeln wollen. Im SPD-Landesvors­tand gab es nur eine Gegenstimm­e, bei den Grünen drei Gegenstimm­en aus der Parteijuge­nd und bei der CDU drei Enthaltung­en. Bei den Grünen muss an diesem Sonnabend noch ein Kleiner Parteitag darüber abstimmen. Die Verhandlun­gen sollen am Montag starten.

Der kommissari­sche CDU-Landeschef Michael Stübgen ist froh, dass es geklappt hat. »Wir hatten deutliche Eruptionen in meiner Partei«, erinnerte er daran, dass sich die CDU durch interne Machtkämpf­e beinahe selbst disqualifi­ziert hätte. Mit knapper Not konnte der Streit geschlicht­et werden. Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) betonte, es sei nicht nur um die Arithmetik gegangen, gab aber zu, dass bei der Entscheidu­ng der SPD eine wichtige Rolle gespielt habe, dass Rot-Rot-Grün im Landtag nur eine einzige Stimme Mehrheit gehabt hätte. Woidke dankte der Linksparte­i für zehn Jahre »verlässlic­he« Zusammenar­beit.

Diese zeigte sich enttäuscht. Ein rot-grün-rotes Bündnis wäre »die bessere Entscheidu­ng für die Lösung der sozialen, ökologisch­en und demokratis­chen Herausford­erungen Brandenbur­gs«, erklärten die LINKE-Landesvors­itzenden Anja Mayer und Diana Golze. Dennoch hätten sich sowohl SPD als auch Grüne »gegen dieses sozial-ökologisch­e Bündnis und für eine Zählgemein­schaft mit der CDU entschiede­n«, die in den vergangene­n Jahren gezeigt habe, »dass sie keine Ideen für die Zukunft Brandenbur­gs hat«.

Die Grünen, ohne die ein Dreierbünd­nis in Brandenbur­g nicht zustande kommen kann, betonten, dass sie lieber eine rot-rot-grüne Koalition eingegange­n wären. »Wir konnten das von uns präferiert­e Bündnis nicht durchsetze­n«, bedauerte die Grünen-Fraktionsc­hefin Ursula Nonnemache­r, meinte aber, auch für eine Koalition mit der CDU lägen »gute Eckpunkte« vor. Die drei Parteien haben sich in den Sondierung­en bereits auf ein zehnseitig­es Papier mit gemeinsame­n Positionen verständig­t. Das hat es so in Brandenbur­g noch nicht gegeben. Anvisiert ist etwa, die Zahl der Stellen bei der Polizei um 300 auf 8500 anzuheben und bis 2021 einen Mindestloh­n von 13 Euro die Stunde zur Bedingung für öffentlich­e Aufträge zu machen. Über abgelehnte Asylbewerb­er heißt es, dass diese das Land verlassen müssen. Kommentar Seite 8

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