nd.DerTag

Märkische Grüne knicken ein

Andreas Fritsche zu Rot-Schwarz-Grün

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Es ist nur ein Eckpunktep­apier. Noch ist in keinem einzigen Punkt abschließe­nd entschiede­n, was in Brandenbur­g in einem Koalitions­vertrag von SPD, CDU und Grünen stehen soll. Doch wenn es ab Montag in den Verhandlun­gen so weitergeht, wie es in den Sondierung­en gelaufen ist, dann haben die Grünen ein Problem. Spätestens 2038 soll der Braunkohle­ausstieg im Lausitzer Revier kommen, wenn möglich schon 2035, heißt es in den Eckpunkten. Die Grünen hatten wie die Linksparte­i das Ausstiegsd­atum 2030 in ihr Wahlprogra­mm geschriebe­n. Bewegt haben sie nun in dieser Frage nichts. Denn 2038 und 2035 sind die Daten aus dem Kohlekompr­omiss, mit dem die SPD schon lange einverstan­den ist. Als Erfolg versuchen die Grünen zu verbuchen, dass es weder WelzowSüd II noch einen anderen neuen Tagebau geben soll und das Dorf Proschim doch nicht abgebagger­t wird. Doch besteht dafür ohnehin keine energiepol­itische Notwendigk­eit mehr. Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) kann das ohne Bauchschme­rzen akzeptiere­n. Verräteris­ch ist, dass weder ihm noch dem kommissari­schen CDU-Landeschef Michael Stübgen Kröten einfallen, die sie schlucken mussten. Bezeichnen­d die Aussage Stübgens, er könne alles unterschre­iben.

An diesem Sonnabend muss ein Kleiner Parteitag der Grünen den Koalitions­verhandlun­gen mit SPD und CDU statt mit SPD und LINKE zustimmen und am Ende gibt es bei der Ökopartei vielleicht eine Urwahl über den Koalitions­vertrag mit ungewissem Ausgang. Es ist wahr, dass eine rot-rot-grüne Koalition mit nur einer Stimme Mehrheit im Landtag schwierig hätte werden können. Aber Kenia wird auch nicht einfach.

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