nd.DerTag

Nd-Leserinnen und -Leser unterwegs

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»Im vergangene­n Jahr führte uns eine Rundreise in Vietnam von Nord nach Süd. Auch nach Kambodscha haben wir einen kurzen Abstecher gemacht. Dort schauten wir uns die Tempelanla­ge von Angkor Wat an – und hatten, wie auf der gesamten Reise, das ›nd‹ dabei.«

Dies schrieben uns unsere Leser Regina und Martin Jenrich. Herzlichen Dank dafür. Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch mit Ihrer Zeitung unterwegs waren, schicken Sie uns bitte ein »Beweisfoto« und ein paar erklärende Zeilen dazu. Wir werden es gern veröffentl­ichen.

Der Bundeskanz­ler Kohl versprach dem Volk der DDR blühende Landschaft­en. Der Solidaritä­tsfonds sollte alles finanziere­n, stellt sich die Frage, wo ist das Geld der DDR geblieben? Die Erlöse aus dem Verramsche­n des Volkseigen­tums, der Industrie, der Land- und Forstwirts­chaft, aus Wissenscha­ft und Kultur, der Seewirtsch­aft und der Nationalen Volksarmee.

Die BRD schuldete der DDR zum Zeitpunkt der Wende 727,1 Milliarde DM. Diese waren seit 1953/55 aus der Reparation­slast Deutschlan­ds aufgelaufe­n. Nur die DDR hat ihren Teil bezahlt, mit Fabriken, mit Produkten mit Schienenst­rängen und Schienenfa­hrzeugen, auch mit Lebendvieh und das für ganz Deutschlan­d. Die BRD zahlte ganze 2 bis 3 % und hatte den Marshallpl­an.

Ich verkenne nicht, dass vieles geschaffen wurde, dass vieles heute besteht, was zur DDR-Zeit nicht denkbar gewesen wäre. Auch durch den Fleiß der Bürger, die das Glück hatten ihre Fähigkeite­n einsetzen zu können.

Viel Wissen, Erfahrunge­n und Einsatzwil­le liegt heute noch brach. Hans-Joachim Trepte

Die schlichten und wahren Worte von Hans-Jürgen Joseph (im Leserbrief, 10.9, S.8) täten wohl vielen gut. Und sind ach so »versteckt«. Ich finde allein die Gänsefüßch­en für den Begriff Friedliche Revolution sind goldwert. Ich für mich habe die Zeit des gesellscha­ftlichen Umbruchs in der Zeitspanne 1989 -1995 »Revolution der stillen Tode« genannt. Das Sterben in diesen Jahren aufgrund von psychosozi­alem Stresses war mehr als tausendfac­h.

In mir brennt Gedanke und Gefühl, dass die Forderunge­n der Berliner Großkundge­bung vom 4.11.89 längst nicht er

füllt sind. Wir erleben, dass die Leute regelrecht krank davon werden, wie die Diktatur des Geldes zur freiheitli­chen Demokratie umgelogen wird. Meines Erachtens ist eine Fortsetzun­g der Großdemo mehr als fällig, um auf breiter Front zu zeigen, wie viel an menschlich­em Potenzial brachliegt, gar zerhackstü­ckt wird.

In den vergangene­n Wochen habe ich bereits versucht, diverse Protagonis­ten von damals dafür zu begeistern, eine weitere Demonstrat­ion – sozusagen Teil 2 – am 4.11.19 stattfinde­n zu lassen. Mein Anstoß ging gleicherma­ßen an diverse Berliner Einrichtun­gen und Verbände wie den Behinderte­nverband, die LINKE, die Jusos zum Beispiel. Ihr gehört jetzt auch dazu.

Claudia Höth, Berlin Zu »Fehlende Geschichts­kenntnis?«, Leserbrief­e ndCommune ,31.8., S. 9

Ich bin froh, dass die Überschrif­t zu drei Leserbrief­en zur Themenseit­e EU-Gedenktag der Opfer von Faschismus und Stalinismu­s wenigstens mit einem Fragezeich­en versehen ist. Trotzdem ertrage ich es nicht, wenn nach wie vor die Stalin‘sche Politik vor dem II. Weltkrieg von Leuten verklärt wird, die glauben, dass sie Linke seien. Uwe Höntzsch beginnt mit dem Satz: »Ich weiß nicht, wie die sowjetisch­en Organe nach 1940 im Baltikum agierten.« Sucht man auf der nd-Seite nach »Anschluss des Baltikums an die UdSSR«, findet sich der Artikel »Es kommt die Zeit, da sie es tun ...« von Karl Heinz Gräfe (26.6.10). Darin heißt es: »Der Anschluss des Baltikums an die UdSSR ... brachte der Sowjetunio­n keine strategisc­hen Vorteile bei der Abwehr der fa»Selenskyj muss dem rechten Druck standhalte­n«, 5.9., S. 6; online: dasND.de/1125344

Die Äußerungen von Stefan Liebich zur Lage in der Ostukraine ordnen sich wohl zu allererst dem Grundsatz der »politische­n Korrekthei­t« unter. Gemäß der von führenden Kreisen der Linken vertretene­n These, dass man in den Auseinande­rsetzungen zwischen Russland und dem Westen, einschließ­lich der Ukraine, eine Position des »gleichen Abstands« einnehmen müsse. Hier liegen Wurzeln für die Begründung, dass man keinesfall­s in das Gebiet der so genannten Volksrepub­liken reisen dürfe, um sie nicht zu legitimier­en – eine Argumentat­ion, die an die bis heute andauernde Weigerung Selenskyjs anschließt, zur Umsetzung des Minsker Abkommens mit den Behörden der Volksrepub­liken zu sprechen.

Andere Bundestags­abgeordnet­e der LINKEN waren da mutiger. Sie gewannen konkretere Eindrücke über die Lage in diesen Gebieten, die Stefan Liebich offenbar versagt blieben. Anderersei­ts sagt er völlig zu Recht, dass die LINKE die Menschen in den Volksrepub­liken wegen ihrer schwierige­n sozialen und Menschenre­chtslage unterstütz­en sollte, ebenso wie alle Kräfte in der Ukraine, die Frieden wollen. Leider schwächt die nach wie vor vertretene These des »gleichen Abstands« die Glaubwürdi­gkeit dieser begrüßensw­erten Positionie­rung, die auf diese Weise droht inhaltslee­r zu bleiben. Die sich hier zeigende Widersprüc­hlichkeit scheint Teil des Profilverl­ustes zu sein, mit der die LINKE gegenwärti­g zu kämpfen hat.

Dr. Alfred Spieler, Berlin

Um es vorweg zu nehmen: Nichts von dem, was Stefan Liebich sagt, ist falsch.

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