Prozess gegen LINKE-Politiker im Saarland
Vorwurf gegen Neumann: Missbrauch von Titeln
Saarlouis. Der saarländische LINKE-Politiker Andreas Neumann (45) muss sich wegen des Vorwurfs des Missbrauchs von Titeln vor Gericht verantworten. Es komme am 31. Oktober vor dem Amtsgericht Saarlouis zu einem Prozess, nachdem er gegen einen Strafbefehl Einspruch eingelegt habe, teilte das Gericht am Freitag mit. Das Amtsgericht hatte am 4. September gegen Neumann den Strafbefehl erlassen, weil dieser nach Vorlage von Dokumenten einer nicht existierenden Universität fälschlicherweise über Jahre einen Doktortitel getragen haben soll. Es erging eine »Verwarnung mit Strafvorbehalt« – quasi eine Geldstrafe auf Bewährung: Die Verurteilung zu 90 Tagessätzen zu je 50 Euro sollte vorbehalten bleiben. Zudem wurde eine Bewährungsauflage von 1800 Euro ausgesprochen. Neumann habe sich bisher zum Tatvorwurf nicht eingelassen, hieß es vom Gericht.
Der LINKE-Ortsverband Saarbrücken-Malstatt hatte am 9. September beschlossen, einen Antrag auf Parteiausschluss zu stellen, sobald der Strafbefehl rechtskräftig geworden sei. Neumann habe »dem Ansehen und der Glaubwürdigkeit der Partei« im Saarland schwer geschadet. Er war bis vor Kurzem Vizevorsitzender der Saarland-LINKEN. Beim Landesparteitag Ende September hatte er nicht mehr kandidiert. Mitte September war er als Vorsitzender der LINKEN im Kreis Saarlouis wiedergewählt worden.