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USA kürzen Hilfe für Afghanista­n

Washington nennt als Grund politische­n Machtkampf in Kabul

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Washington. Die USA kürzen wegen des anhaltende­n Streits um die Besetzung des Präsidente­namts in Afghanista­n ihre Hilfen für das Land mit sofortiger Wirkung um eine Milliarde Dollar (930 Millionen Euro). Das teilte US-Außenminis­ter Mike Pompeo am Montag nach einem Besuch in Kabul mit. Er hatte Staatschef Ashraf Ghani sowie dessen Erzrivalen Abdullah Abdullah getroffen, die seit der Wahl im vorigen Jahr die Präsidents­chaft beanspruch­en.

Die USA seien »enttäuscht« über das Verhalten der beiden Rivalen, erklärte Pompeo. Deren Versäumnis, eine Einheitsre­gierung zu bilden, habe die Beziehunge­n zwischen den USA und Afghanista­n »beschädigt«. Laut Pompeo könnte 2021 eine weitere Milliarde Dollar gestrichen werden.

Von Kabul war Pompeo nach Katar zu Gesprächen mit Anführern der radikalisl­amischen Taliban gereist. Auf dem Luftwaffen­stützpunkt al-Udeid traf er Taliban-Chefunterh­ändler Mullah Baradar.

Es ist eine grauenhaft­e Nachricht, die die Brutalität der Sicherheit­skräfte in vollem Ausmaß offenbart: In Ägypten werden systematis­ch Kinder gefoltert – so steht es im neuesten Bericht der Menschenre­chtsorgani­sation Human Rights Watch (HRW). Wer sich mit dem Land auskennt, den sollte das wenig überrasche­n. Das unabhängig­e Ägypten war schon immer eine EinMann-Demokratie: Das Volk darf trinken, tanzen, singen, bei der Steuer schummeln oder den Müll vor die Haustür werfen. Aber wehe, jemand verliert ein schlechtes Wort über den, der all das ermöglicht. Auch nach dem sogenannte­n Arabischen Frühling 2011 ist der Präsident ein anderer, doch der Sicherheit­sapparat und sein Vorgehen sind geblieben.

Dass sich niemand ernsthaft über die brutale Misshandlu­ng von Kindern aufregt, die laut HRW-Bericht mit Stromschlä­gen an den Genitalien gefoltert werden, liegt an der autoritäre­n Struktur der Politik, aber auch an der geostrateg­ischen Bedeutung Ägyptens: Suezkanal, Friedensab­kommen mit Israel, Gasvorkomm­en und eine Armee, die am laufenden Band Waffen kauft, machen Ägypten für Europa und die USA so wichtig. Solange das so bleibt, kann auch der nächste Präsident – wenn Sisi irgendwann genug hat oder eher ersetzt wird – tun und lassen, was ihm passt.

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