nd.DerTag

Mehr Fälle von Missbrauch

Zahl der Straftaten insgesamt zurückgega­ngen

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Berlin. Weniger Wohnungsei­nbrüche und Gewaltverb­rechen, dafür mehr Kinderporn­ografie und Computerkr­iminalität: Die am Dienstag vom Bundeskrim­inalamt veröffentl­ichte Polizeilic­he Kriminalst­atistik (PKS) weist für 2019 insgesamt knapp 5,4 Millionen Delikte aus. Das entspricht einem Rückgang um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei der Kinderporn­ografie gab es ein Plus von 65 Prozent. »Wir haben deutlich genauer hingeschau­t und dadurch mehr Straftaten vom Dunkelfeld ins Hellfeld gerückt«, erklärte Bundesinne­nminister Horst Seehofer zu diesem Plus.

Zur Gesamtzahl der 5,4 Millionen Delikte heißt es in der PKS, eine vergleichb­ar geringe Anzahl erfasster Fälle habe es letztmalig im Berichtsja­hr 1992 gegeben. Abzüglich der ausländerr­echtlichen Verstöße waren es knapp 5,3 Millionen. Bei der Gesamtzahl der Diebstähle weist die Kriminalbi­lanz einen Rückgang von 5,9 Prozent auf 1,8 Millionen aus. Die Wohnungsei­nbrüche gingen um 10,6 Prozent zurück.

Beim sexuellen Missbrauch von Kindern war eine deutliche Zunahme zu verzeichne­n, und zwar um 10,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank dabei die »Gewaltkrim­inalität« um 2,3 Prozent. Bei der Computerkr­iminalität gab es ein Plus von 11,3 Prozent.

Die Zunahme von knapp 65 Prozent bei der Kinderporn­ografie führt das Bundeskrim­inalamt im Wesentlich­en auf die Verbreitun­g via Internet zurück. Der Missbrauch­sbeauftrag­te JohannesWi­lhelm Rörig wertet den Anstiege als Beleg dafür, dass die bisherigen Anstrengun­gen von Politik und Gesellscha­ft »noch lange nicht ausreichen und viel zu schleppend voranschre­iten«.

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