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Die spinnen, die Käufer

- Nd/mit Agenturen

Der französisc­he Zeichner und Asterix-Erfinder Albert Uderzo ist tot. Der 92-Jährige starb am Dienstag in einem Vorort von Paris an einem Herzinfark­t. Uderzo hatte gemeinsam mit René Goscinny 1959 die Comicfigur­en Asterix und Obelix geschaffen, die bekanntest­en Gallier der Welt.

Auch Uderzo und Goscinny waren ein geniales Paar, der erste machte die Bilder, der zweite die Texte, eine unschlagba­re Kombinatio­n. Aufs Dach bekamen in den Comics immer nur die Römer, denn »die spinnen«, wie sich Obelix stets ausdrückte. Uderzo beschrieb die erste Begegnung mit Goscinny als »wesentlich und entscheide­nd« für sich, Goscinny als »Liebe auf den Blick«, wie »Le Monde« berichtet. Die beiden lernten sich 1951 kennen und produziert­en mehrere Serien, darunter die Abenteuer des Korsarenka­pitäns »Pitt Pistol« und des jungen Reporters »Luc Junior«. Ihr größter Erfolg begann jedoch ab 1959 mit Asterix im Comicmagaz­in »Pilote«, bevor zwei Jahre später das erste Album »Asterix der Gallier« erschien.

Bis 1977, als Goscinny im Alter von 51 Jahren starb, veröffentl­ichte das Duo über 20 Asterix-Alben. Danach beschloss Uderzo, allein weiter zu machen und siehe, die Stories waren nicht mehr so witzig und originell, was ihrem Erfolg aber keinen Abbruch tat. Mehr als zehn Zeichentri­ck- und Realverfil­mungen entstanden, 1989 eröffnete ein Asterix-Freizeitpa­rk bei Paris. Erst 2009 zog sich Uderzo, der 1927 als Sohn italienisc­her Einwandere­r in der Nähe von Reims geboren wurde, wegen seines Arthrosele­idens zurück. Vorher kämpfte er in diversen Rechtsstre­itigkeiten mit seinem Verlag und auch mit seiner Tochter Sylvie um die Asterix-Millionen. 2011 übergab er die Asterix-Produktion an jüngere Kollegen. Der erste Asterix-Band von Jean-Yves Ferri und Didier Conrad erschien 2013 – und war auch wieder ganz lustig.

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