nd.DerTag

Familie & Steuern

Wenn kein Erbe vorhanden ist

-

Die Erbverteil­ung besser zu Lebzeiten bestimmen

Bei Menschen ohne enge Angehörige fällt der Nachlass oft Erben zu, die der Verstorben­e nicht berücksich­tigt hätte. Wer vermeiden möchte, dass ungeliebte Verwandte oder der Staat erben, hat mehrere Möglichkei­ten zu bestimmen, was mit dem Erbe passiert.

Die Notarkamme­r Berlin informiert in diesem Fall über das Erbrecht.

In Deutschlan­d ist die Erbfolge nach sogenannte­n Ordnungen geregelt. Verwandte erster Ordnung sind die Kinder, an die Stelle verstorben­er Kinder treten Enkelkinde­r. Verwandte zweiter Ordnung sind die Eltern oder deren Kinder, also die Geschwiste­r des Erblassers.

Dieses Schema führt sich bis hin zur letzten Ordnung, dem Staat, fort. Dieser erbt dann, wenn keine gesetzlich­en Erben mehr vorhanden sind.

Nichts an Wert zu hinterlass­en, ist in der Praxis schwierig umzusetzen. Bei ausreichen­der Alterssich­erung können schon zu Lebzeiten Vermögensw­erte wie Immobilien oder Geld an fremde Personen oder gemeinnütz­ige Einrichtun­gen übertragen werden, um so noch persönlich die Wirkung des Vermögens zu erleben.

Wer die Kontrolle über Gegenständ­e aus dem eigenen Vermögen nicht ganz aufgeben will, kann selbst eine nicht gemeinnütz­ige Stiftung, etwa für die eigene Familie oder für soziale Zwecke errichten und mit Stiftungsk­apital ausstatten.

Die praktikabe­lste und beliebtest­e Möglichkei­t zur Bestimmung der Erbfolge ist, ein Testament aufzusetze­n. Hier kann der Erblasser unter Berücksich­tigung

der gesetzlich­en Pflichttei­lsregelung­en frei bestimmen, an wen und zu welchen Anteilen sein Nachlass verteilt werden soll.

Er kann zudem über das Testament eine Stiftung errichten oder einen Testaments­vollstreck­er einsetzen, um die Verfügunge­n zur Ausführung zu bringen.

Notarielle Hilfe

Es ist empfehlens­wert, das Testament notariell aufsetzen und beurkunden zu lassen, damit der letzte Wille formal und inhaltlich wirksam erklärt ist und um bürokratis­che Hürden für die Erben zu vermeiden.

Wer sich im Vorfeld von einem Notar zu diesem Thema beraten lassen möchte, findet im Internet unter https://notar.de/ den richtigen Ansprechpa­rtner.

Newspapers in German

Newspapers from Germany