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Lobbyisten wollen rasche Lockerung

BDI fordert Fahrplan nach Coronagipf­el am Mittwoch

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Berlin. Der Bundesverb­and der deutschen Industrie (BDI) hat angesichts der Corona-Beschränku­ngen einen verbindlic­hen Planungsho­rizont für die Unternehme­n eingeforde­rt. »Unsere Unternehme­n wollen und müssen wissen, in welchen Stufen das gesellscha­ftliche und wirtschaft­liche Leben wieder anlaufen soll – und zwar nach dem Treffen der Bundeskanz­lerin mit den Ministerpr­äsidentinn­en und Ministerpr­äsidenten am 6. Mai«, sagte BDI-Chef Dieter Kempf den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe am Wochenende.

Die Politik müsse kontinuier­lich daran arbeiten, den Wiedereins­tieg so schnell und so verlässlic­h sicherzust­ellen, wie es möglich sei. Sollten die Kontaktspe­rren weiter verlängert werden, seien massive Wohlstands­verluste und ein dauerhafte­r Schaden in Wirtschaft und Gesellscha­ft zu befürchten. Kempf forderte zudem eine deutliche Ausweitung der Coronatest­s. Derzeit betrage die Kapazität rund 900 000 Tests pro Woche. Es sei inakzeptab­el, dass in der Phase der anhaltende­n Unsicherhe­it über die Dimension der Corona-Erkrankung­en etwa die Hälfte dieser Kapazitäte­n ungenutzt bleibe. Nur mit verlässlic­hen Testergebn­issen lasse sich die wirtschaft­liche Aktivität hochfahren.

Der Bundesverb­and mittelstän­dische Wirtschaft (BVMW) forderte, die Beschränku­ngen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch im Mai zu beenden. »Heben Sie den Lockdown auf, bevor es zu spät ist!«, heißt es nach Verbandsan­gaben in einem Offenen Brief an Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU). Die ersten Lockerunge­n – etwa die teilweise Öffnung von Geschäften – hatte es am 20. April gegeben. Am vergangene­n Mittwoch hatten die Regierungs­chefs dann vereinbart, Spielplätz­e, Zoos, Museen und Ausstellun­gen zu öffnen und Gottesdien­ste wieder zu erlauben – allerdings gibt es keinen bundesweit einheitlic­hen Zeitpunkt. Immer lauter werden inzwischen die Rufe nach klaren Perspektiv­en auch für Schulen, Kitas, Vereinsspo­rt und Fußball-Bundesliga.

Vor allem Merkel und teils auch Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) bremsen. Merkel will die Auswirkung­en der ersten Lockerunge­n abwarten. Diese werden wegen des langsamen Krankheits­ausbruchs und der nötigen Testzeit erst kommende Woche erwartet.

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