NACHRICHTEN
Das Urteil gegen Felix Sturm vor dem Landgericht Köln könnte laut der Nationalen Antidoping-Agentur (NADA) ein wichtiger Meilenstein für das Anti-Doping-Gesetz und richtungsweisend für künftige Strafverfahren sein. Der Profiboxer war am Donnerstag wegen Steuerhinterziehung und Dopings zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Sturm ist der erste deutsche Spitzensportler, der auf Grundlage des Antidoping-Gesetzes bestraft wurde. Bei dem heute 41-Jährigen war nach dem WM-Kampf gegen den Russen Fjodor Tschudinow im Februar 2016 das anabole Steroid Stanozolol nachgewiesen worden. Weil er sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil verschaffte, wurde er zudem wegen Körperverletzung verurteilt. Das sei »sehr bemerkenswert«, teilte die Nada mit, die Sturm angezeigt hatte, obwohl der Weltverband WBA das eigene Sportrechtsverfahren eingestellt hatte. Weder der internationale Boxsport noch der Bund Deutscher Berufsboxer erkennen den Welt-Antidoping-Code an. Sturm war weder gesperrt noch war ihm der WMTitel aberkannt worden.
Die NBA könnte ihre seit 11. März pausierende Saison eventuell in Las Vegas beenden. Das Unternehmen MGM habe der Basketballliga ein Angebot zur Austragung des Saisonfinales in seinen Einrichtungen in der Glücksspielstadt in Nevada unterbreitet, berichtet die »New York Times«. Demnach sollen die Spieler und ihre Familien sowie notwendiges Personal in MGM-Hotels untergebracht werden und dabei unter Quarantäne stehen. Auch die Trainings sind dort vorgesehen. Das Unternehmen besitzt in der Stadt 13 Gebäude. Darin sollen 24 Spielfelder eingerichtet werden, fünf davon ausgestattet mit Kameras. Zuletzt hatte der TV-Sportsender ESPN berichtet, dass auch Disney World in Orlando/Florida von der NBA als Spielort geprüft werde.
Der Mediziner Mark S. soll im Blutdopingskandal ausgepackt und zentrale Figuren seines Netzwerkes preisgegeben haben. Das geht offenbar aus Dokumenten eines Gerichtsverfahrens im europäischen Ausland hervor, die der ARD vorliegen. Darin finden sich demnach Aussagen des Erfurter Arztes vor Vernehmungsbeamten, in dem er sein Betrugssystem beschreibt und Komplizen nennt. Beim Aufbau eines Kundenkreises sollen ein ehemaliger österreichischer Skilanglauftrainer und ein kroatischer Leichtathletikcoach mitgewirkt haben. 23 Athleten wurde bei den Ermittlungen Doping nachgewiesen. Der Arzt hat unterdessen eine Verfassungsbeschwerde eingelegt, weil er seit seiner Festnahme im Zuge der »Operation Aderlass« im März 2019 in Untersuchungshaft sitzt. Anklage wurde zwar bereits erhoben. Noch gibt es aber keinen Prozesstermin.
Die Badminton-WM, die im August 2021 in Spanien ausgetragen werden sollte, ist auf das Jahresende 2021 verschoben worden. Das Turnier soll jetzt vom 29. November bis zum 5. Dezember in Huelva stattfinden, teilte der Weltverband mit. Grund für die Verschiebung ist die Verlegung der Olympischen Spiele aus diesem Sommer 2020 ins nächste Jahr. Das Großereignis in Tokio soll nun erst am 8. August 2021 enden.
Die Tischtennisspielpause dauert noch mindestens drei Monate an. Wie der Weltverband ITTF am Samstag mitteilte, werden sämtliche von ihm veranstalteten Wettbewerbe bis zum 31. Juli ausgesetzt. Ursprünglich hatte der Verband nur eine Pause bis zum 30. Juni vorgesehen. Die ursprünglich für Ende März geplante Mannschafts-WM in Südkorea soll Ende September nachgeholt werden. Auf einer weiteren Sitzung am 2. Juni will der Weltverband abschließend über den WM-Termin sowie die generelle Fortsetzung des Spielbetriebs ab August beraten.