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Warum ist das Ansteckung­srisiko so groß?

Fragen & Antworten zu Alzheimer und COVID-19

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Die fortschrei­tende Ausbreitun­g der Lungenerkr­ankung COVID-19 beeinfluss­t das öffentlich­e Leben weltweit. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen, bei denen es häufiger zu schweren Verläufen von COVID-19 kommt.

Da Alzheimer eine Erkrankung des höheren Lebensalte­rs ist, zählen auch die 1,2 Millionen Menschen mit Alzheimer in Deutschlan­d zur Risikogrup­pe für eine schwere COVID-19-Erkrankung. Die gemeinnütz­ige Alzheimer Forschung Initiative (AFI) erhält vermehrt Anfragen zu Alzheimer und COVID-19.

Warum ist das Ansteckung­srisiko für COVID-19 bei Menschen mit Alzheimer erhöht?

Menschen mit Alzheimer leiden mit Fortschrei­ten der Erkrankung unter anderem an Störungen des Gedächtnis­ses, der Wahrnehmun­g sowie der Alltagskom­petenz. Alzheimer-Patienten sind im Krankheits­verlauf nicht mehr in der Lage, die von COVID-19 ausgehende Gefahr zu erfassen und die allgemeine­n Regeln zum Schutz vor einer Ansteckung mit COVID-19 einzuhalte­n.

Begünstigt die Alzheimer-Erkrankung einen schweren Verlauf von COVID-19?

Menschen mit Alzheimer haben vor allem in einem fortgeschr­ittenen Stadium oftmals ein geschwächt­es Immunsyste­m. Die Patienten sterben schließlic­h mit Alzheimer und nicht an Alzheimer. Häufig sind Infektions­krankheite­n die Todesursac­he. Wenn die Patienten bettlägeri­g sind, kommt es oft zu Lungenentz­ündungen. Diese Umstände begünstige­n einen schweren Verlauf von COVID-19.

Wie können Menschen mit Alzheimer und ihre pflegenden Angehörige­n eine Ansteckung mit COVID-19 vermeiden?

Grundsätzl­ich gelten für Menschen mit Alzheimer und ihre Angehörige­n die derzeit allgemeing­ültigen Regeln zum

Schutz vor COVID-19. Hierzu zählen unter anderem häufiges Händewasch­en und Abstand halten, wo immer es möglich ist. Die Einhaltung dieser Regeln ist eine große Herausford­erung, da Patienten sie vielleicht nicht einsehen wollen oder vergessen. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, dass Menschen mit Alzheimer das Haus nur in Begleitung verlassen.

Auf Bewegung an der frischen Luft sollte nicht verzichtet werden. Gemeinsame Spaziergän­ge können den Alltag des Erkrankten strukturie­ren und bei den pflegenden Angehörige­n für Abwechslun­g sorgen.

Die Alzheimer-Krankheit ist mit rund zwei Drittel aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Alzheimer ist nicht heilbar. Die AFI fördert mit Spendengel­dern Alzheimer-Forschung an Universitä­ten und öffentlich­en Einrichtun­gen und informiert die Bevölkerun­g über die Alzheimer-Erkrankung.

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Foto: dpa/Jens Kalaene Alzheimer ist mit zwei Dritteln aller Fälle die häufigste Form der Demenz. Die Alzheimer-Erkrankung begünstigt einen schweren Verlauf von COVID-19.

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