nd.DerTag

Einmal Faschist ...

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Andreas Fritsche

Einmal Nazi, immer Nazi – das muss nicht sein. Es gab schon fanatische Hitlerjung­en, denen nach dem Zweiten Weltkrieg die Augen geöffnet wurden und die dann noch anständige Menschen geworden sind. Es gibt auch Aussteiger aus der rechten Szene, die sich nun entweder von der Politik fernhalten oder im Einzelfall sogar bei antifaschi­stischen Aktionsbün­dnissen mitmachen.

Jedoch spricht es nicht gerade überzeugen­d für eine Abkehr, wenn man sich erst in der Neonazisze­ne umgesehen hat und dann zur AfD geht, dort Vorkämpfer des völkischen Flügels wird und zu den

Männern gehört, die nach Einschätzu­ng des Investigat­ivjournali­sten Olaf Sundermeye­r den AfDFrontma­nn Alexander Gauland beeinfluss­t und mit ihrem Jargon zu dessen verbaler Radikalisi­erung beigetrage­n haben.

Für den Politikfor­scher Gideon Botsch vom Moses-Mendelsohn­Zentrum ist die Brandenbur­ger AfD unter Andreas Kalbitz eine rechtsextr­emistische Partei. »Dieser Landesverb­and ist rechtsextr­em, auch wenn nicht jedes einzelne Mitglied oder jeder einzelne Aktivist oder Mandatsträ­ger rechtsextr­em sein mag«, sagt Botsch.

Kalbitz selbst sieht in der Darstellun­g, er sei jahrzehnte­lang in der rechtsextr­emen Szene verwurzelt gewesen, eine »Verleumdun­g« und »vorsätzlic­he Verdrehung« der Tatsachen. Fakt ist aber, dass er nun schon jahrelang maßgeblich in einer AfD mitwirkt, über deren Gefährlich­keit kein Zweifel mehr bestehen kann.

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Foto: nd/Ulli Winkler darüber, was eine glaubwürdi­ge Wandlung ist

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