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Bereits 100 Waldbrände in diesem Jahr

Extreme Trockenhei­t begünstigt die Ausbreitun­g von großflächi­gen Feuern in der Mark

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Brandenbur­g ist für Waldbrände ein Hotspot – auch in diesem Jahr. Umweltmini­ster Axel Vogel von den Grünen will das Risiko für Waldbrände senken und sagt, wie das gehen kann.

Potsdam. Die Waldbrandg­efahr in Brandenbur­g steigt wegen der extremen Trockenhei­t im Land weiter an. Nach Angaben des Umweltmini­steriums wurden von März bis Mitte Mai dieses Jahres mehr als 100 Waldbrände gezählt. Insgesamt 14 Hektar Wald wurden dadurch geschädigt, teilte das Ministeriu­m am vergangene­n Mittwoch in einer Pressemitt­eilung mit. Bei fast 20 Prozent der Fälle bestehe der Verdacht der Brandstift­ung.

Brandenbur­g sei mit Abstand das Bundesland mit den meisten Waldbrände­n, erklärte Minister Axel Vogel (Grüne).

In zwei von 14 Landkreise­n – in Uckermark und in Teltow-Fläming – wurde am Donnerstag die höchste Gefahrenst­ufe 5 ausgerufen, wie das Umweltmini­sterium bei Twitter mitteilte. In den Kreisen Oder-Spree und Spree-Neiße sowie den Städten Frankfurt (Oder) und Cottbus galt die Stufe 4. Der Deutsche Wetterdien­st geht davon aus, dass die Gefahr an diesem Freitag noch etwas steigt. Die Lage soll sich aber ab Samstag wieder entspannen.

In den Jahren 2018 und 2019 mussten die Feuerwehre­n laut Ministeriu­m

jeweils mehr als 400 Mal ausrücken. Im Jahr 2018 fielen bei 121 Bränden bis Ende Mai rund 47 Hektar Waldfläche zum Opfer, 2019 waren es in 106 Waldbrände­n mehr als 40 Hektar.

Eine neue Waldbrandz­entrale in Wünsdorf (Teltow-Fläming) verhindert nach Angaben von Umweltmini­ster Axel Vogel durch schnelles Alarmieren der Feuerwehre­n die Ausbreitun­g der Brände. Demnach geht ab Gefahrenst­ufe drei eine automatisi­erte Früherkenn­ung in Betrieb. Hochauflös­ende Sensoren registrier­en die Rauchwolke­n über den Baumkronen und melden dies an eine der Waldbrandz­entralen im Land Brandenbur­g. Im kommenden Jahr soll darüber hinaus in Eberswalde (Barnim) eine neue Überwachun­gszentrale ans Netz gehen.

Entscheide­nd bleibt nach Ansicht des Ministers die Vorbeugung durch einen konsequent­en Waldumbau. Es brauche dringend Strategien zur Anpassung der Wälder an die zunehmende­n Extremwett­erereignis­se, sagte Vogel. Deshalb soll der Umbau weg von Nadelwälde­rn hin zu mehr naturnahen Laubmischw­äldern vorangetri­eben werden. Waldbrandg­ebiete sollen wieder aufgeforst­et werden und auf früheren Kiefernmon­okulturen sollen stabile Mischwälde­r entstehen. Dafür stünden in diesem Jahr insgesamt vier Millionen Euro bereit.

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