Ein Tatort
Die ersten Besucher des Historischen Grünen Gewölbes im Dresdner Residenzschloss seit dem Juwelendiebstahl im November 2019 sind am Samstag von der Spitze der Staatlichen Kunstsammlungen freudig begrüßt worden. Vor dem Eingang zu der rekonstruierten barocken Schatzkammer herrschte Andrang, da die Besucherzahl wegen der CoronaSchutzregeln weiter begrenzt wurde. »Ich freue mich vor allem für unsere Besucher«, sagte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen, Marion Ackermann. Für Schlossdirektor Dirk Syndram ist es angesichts der vergangenen Wochen »schon eine Befreiung«.
Am »Tatort« im Juwelenzimmer wird die Geschichte des Coups vom 25. November 2019 erzählt, der weltweit Schlagzeilen machte. Die prächtigste Vitrine, aus der zwei Unbekannte am frühen Morgen rund ein Dutzend der kostbarsten historischen Pretiosen von unschätzbarem Wert gestohlen hatten, ist verwaist. »Wir haben bewusst eine Leerstelle für das Publikum geschaffen, um den Menschen Raum zu geben für ihre eigenen Emotionen«, sagte Ackermann.
Auf der Stele neben der geplünderten Vitrine sind Fotos der Verluste zu sehen sowie der einstigen Präsentation. Im Laufe des Jahres soll die Vitrine, in die die Täter mit einer Axt drei Löcher geschlagen hatten, wieder eingerichtet werden.
Noch gibt es keine heiße Spur in dem Fall und zu der kostbaren Beute. Für Hinweise zur Ergreifung der Täter ist eine Belohnung von einer halben Million Euro ausgesetzt. Eine Sonderkommission namens »Epaulette« ermittelt in dem Fall und geht von einer geplanten Tat aus. Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten mindestens sieben tatbeteiligte Personen, gegen vier Wachleute wird ermittelt.