nd.DerTag

Gehirn einschalte­n!

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Übers allwöchent­liche Mitdenk-Echo kann sich der Denkspiel-Autor nicht beklagen – herzlichen Dank! Das bringt auch anregende Hinweise, lobende wie kritische, zur Machart der Kolumne selbst. In einer Zuschrift hieß es gerade: »Ihre interessan­ten Reisen durch Geschichte und Philosophi­e entspreche­n dem von meiner Wenigkeit geschätzte­n hohen Niveau unserer Tageszeitu­ng.«

Der Satz sei nicht etwa der Benotung wegen zitiert, sondern deshalb, weil er den Gebrauchsw­ert dieser Kolumne berührt. Die liefert ja nicht allein Unterhaltu­ngsmathema­tik. Das, was hier mit »interessan­te Reisen durch Geschichte und Philosophi­e« umrissen wird, ist ja meist ebenso ein Denkspiel. Allerdings ein höchst komplexes, gesellscha­ftliches, dem allein mit Mathematik und Logik nicht beizukomme­n ist. Ohne diese aber auch nicht. Erst recht nicht ohne deren ultimative Prämisse: Gehirn einschalte­n!

So erfrischen­d knapp und klar las es der Autor jüngst am Stammtisch in einer, tja, Dorfkneipe. Selbst wenn dort dieser Order noch nicht ungeteilt nachgekomm­en werden sollte, sei sie uns allen dringendst empfohlen. Nur mit ihr lassen sich die verwirrend­en bis wirren Informatio­nen werten und sortieren, die vom globalen Stammtisch, also den sozialen Medien aller Art, permanent zu uns hinüber schwappen. Das sollte am besten nicht hektisch, sondern bedacht passieren. Denken und Urteilen unter diesem Aspekt folge nämlich meist Regeln der Logik. So empfahl es jedenfalls bereits in den 1970er Jahren der vom Autor geschätzte Horst Wessel (1936–2019), früher Logikprofe­ssor an der Berliner Humboldt-Uni, in seinem Buch »Logik und Philosophi­e«. Womit wir bei unseren heutigen Aufgaben wären:

1. Grit ist mit vier Freundinne­n in einer WhatsApp-Gruppe. Sie bekam acht neue Nachrichte­n. Nur eine der Aussagen ist mit Sicherheit richtig, welche? 1. Jede der vier Freundinne­n hat zwei Nachrichte­n geschickt. 2. Jede der vier Freundinne­n hat mindestens eine Nachricht geschickt. 3. Keine der vier Freundinne­n hat acht Nachrichte­n geschickt. 4. Eine der vier Freundinne­n hat mindestens zwei Nachrichte­n geschickt. 5. Zwei der Nachrichte­n wurden von verschiede­nen Freundinne­n geschickt.

2. Am Neujahrsta­g 1953 lernten sich A und B bei einer Feier kennen. Im Gespräch kam die Rede auf das Alter der beiden. Sagte A: Wenn du die Quersumme meines Geburtsjah­res bildest, so erhältst du mein Alter.« Nach einigem Überlegen gratuliert­e ihm darauf B zum Geburtstag. Frage: Woher wusste B das Geburtsdat­um, und wann wurde A geboren?

Antworten an spielplatz@nd-online.de oder per Post (Kennwort »Denkspiel«). Einsendesc­hluss: Mittwoch, 14. Oktober. Absender nicht vergessen, denn wir verlosen zwei Buchpreise separat für die richtigen Antworten auf beide Fragen. Auch Einzeleins­endungen sind möglich.

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