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Die Reise der Tennisgiga­nten

Rafael Nadal siegt in Paris und treibt mit seinem 20. Grand-Slam-Titel zwei Konkurrent­en an

- VON KRISTINA PUCK UND WOLFGANG MÜLLER, PARIS

Radsport

Männer, Giro d’Italia, 9. Etappe, San Salvo - Roccaraso (208,00 km):

1. Guerreiro (Portugal) 5:41:20 h, 2. Castroviej­o (Spanien) +8 s, 3. Bjerg (Dänemark) +58, ... 54. Denz (Waldshut-Tiengen) +7:21 min. Gesamt: 1. Almeida (Portugal) 35:35:50 h, 2. Kelderman (Niederland­e) +30 s,

3. Bilbao (Spanien) +39, ... 64. Pfingsten (Stahnsdorf) +39:44 min.

Handball Mit dem 13. French-Open-Sieg holt Rafael Nadal seinen 20. Grand-Slam-Titel und schließt zu Roger Federer auf. Der Gedanke an diese Bestenlist­e treibt die großen Drei des Sports in ihrer Rivalität an.

Die prompte Gratulatio­n von Roger Federer freute Rafael Nadal. Respektvol­l hatte der Schweizer ihn aus der Ferne sofort zum 20. Grand-Slam-Titel beglückwün­scht und nannte es sogar eine »große Ehre«, seinen langjährig­en spanischen Rivalen würdigen zu dürfen, dabei war er selbst gerade seinen Status als alleiniger Rekordhalt­er losgeworde­n. Der Wettstreit, wer in dieser herausrage­nden Tennisära und außergewöh­nlichen Konstellat­ion der erfolgreic­hste Champion bei den vier wichtigste­n Turnieren ist, hat sich mit Nadals French-Open-Triumph intensivie­rt.

Mit ein wenig Abstand zu seinem 13. Paris-Coup gab der Spanier zu, dass ihn diese ewige Bestenlist­e antreibt. Natürlich würde er seine Karriere sehr gern einmal als Spieler mit den meisten Grand Slams beenden. Und natürlich bedeute es ihm viel, nun auf einer Stufe mit Federer zu stehen: »Ich bin ein großer Fan der Geschichte des Sports im Allgemeine­n.« Bei der emotionale­n Siegerehru­ng

Männer, Bundesliga, 3. Spieltag: Flensburg - Minden 29:24, Rhein-Neckar - Essen 33:27, Erlangen - Melsungen 31:21 Nordhorn - Solingen 26:31. Frauen, Champions League, Gruppe B: Dortmund - ZSKA Moskau 28:29. Bundesliga, 5. Spieltag: Halle-Neustadt - Neckarsulm 24:24, Mainz Göppingen 21:25.

auf dem Court Philippe Chatrier – nach dem erstaunlic­h überlegene­n 6:0, 6:2, 7:5 gegen Novak Djokovic, der Nummer eins der Welt – hatte er den Rekord noch als unwichtig beiseite gewischt.

Wird der 34-Jährige bald allein die Bestmarke halten? Federers Zeit als aktiver Tennisgiga­nt dürfte normalerwe­ise als erste ablaufen. Der 39-Jährige ist der Älteste aus dem Ü30-Trio, das seit Jahren das Spitzenten­nis dominiert. Djokovic (33) hat als Jüngster der sogenannte­n »Big Three« womöglich noch die längste Zukunft vor sich. Auch der Serbe strebt nach dem Rekord, hätte er in Paris triumphier­t, wäre er mit 18 Grand-Slam-Titeln ein Stück näher an seine beide Kontrahent­en gerückt. Daran aber war beim spektakulä­ren Abschluss dieser ungewöhnli­chen zwei Roland-Garros-Wochen nicht zu denken. Wie bei Federer hatte es auch über Nadal Diskussion­en gegeben, ob seine Erfolgsjah­re nicht vorbei seien. Doch es sind Siege wie dieser gegen Djokovic, die Nadal Respekt verschaffe­n. Ein Ende der Dominanz des besten Sandplatzs­pielers war auch diesmal nicht in Sicht, so komplizier­t die Umstände in der Coronakris­e und im ungemütlic­hen Herbst auch waren. Die italienisc­he Tageszeitu­ng »La Repubblica« formuliert­e am Montag: »Als Nadal erstmals auf dem Platz von Roland

Garros gewann, gab es Twitter noch nicht, YouTube war weniger als ein Jahr alt, und die Kinder spielten auf der PlayStatio­n 2. Es war das Jahr 2005.«

Voraussich­tlich in acht Monaten kann der Mallorquin­er seine Pariser Geschichte fortschrei­ben. Kein anderer hat annähernd so viele Titel bei einem einzigen Grand Slam geschafft. Federer, der nach seinen Knieproble­men seine Saison frühzeitig beendete und im nächsten Jahr wieder angreifen will, triumphier­te achtmal in Wimbledon. Djokovics bevorzugte­s Terrain sind mit acht Titeln die Australian Open.

Rafel Nadal legte sich am Sonntagabe­nd nicht fest, ob er in Melbourne Anfang 2021 dabei sein wird. Wegen der Coronaviru­s-Pandemie sollen die Spieler bei den Australien Open nach der Anreise 14 Tage in Hotelquara­ntäne. »Man muss jetzt zu jeder Zeit die richtigen Entscheidu­ngen treffen«, sagte der spanische Weltrangli­stenzweite. Ebenso offen ließ er, ob er in diesem Jahr überhaupt noch einmal antritt und auch, ob er die ATPWM Mitte November in London spielt. Klar und deutlich dagegen sagte er: »Wir spielen weiter.« Er meinte sich und Federer. Der Schweizer schrieb in den sozialen Netzwerken, er hoffe, Nummer 20 sei nur ein weiterer Schritt auf ihrer Reise.

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