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Stadtwerke errichten Mieterstro­m-Projekt

Landeseige­nes Unternehme­n wird immer mehr zum Vorreiter beim Ausbau der Solarenerg­ie

- MARTIN KRÖGER

Auf über 23 Gebäuden in Berlin-Hohenschön­hausen werden derzeit Photovolta­ikanlagen installier­t. In Kooperatio­n mit einer Wohnungsba­ugenossens­chaft entsteht ein neues Mieterstro­mprojekt.

Der Ausbau der Solarenerg­ie in Berlin nimmt weiter Fahrt auf. Aktuell errichten die Berliner Stadtwerke – eine Tochter der Berliner Wasserbetr­iebe – zwischen der Falkenberg­er Chaussee, der Rüdickenst­raße und Am Breiten Luch nahe des S-Bahnhofs Hohenschön­hausen auf 23 sechsgesch­ossigen Häusern neue Photovolta­ikanlagen. Die Gesamtanla­ge soll zusammen 4000 Quadratmet­er Fläche abdecken. Die Spitzenlei­stung liegt bei rund 500 Kilowatt. Damit könnten bald Mieterinne­n und Mieter von mehr als 1100 Wohnungen vom Ökostrom vom eigenen Hausdach profitiere­n. Die Stadtwerke sind seit 2016 für 40 Prozent der neuen Solaranlag­en in Berlin verantwort­lich.

Organisier­t und finanziert wird das Ganze über ein sogenannte­s Mieterstro­mprojekt. Die Mieter können danach entscheide­n, ob sie den günstigere­n Strom der Stadtwerke beziehen möchten, der auf ihrem eigenen Hausdach hergestell­t wird. Dass der Mieterstro­m günstiger angeboten werden kann, liegt daran, dass bei diesen Projekten für die Stromkunde­n verschiede­ne Kostenfakt­oren entfallen, etwa die Netzentgel­te.

Beim Neubauproj­ekt in Hohenschön­hausen kooperiere­n die Berliner Stadtwerke mit der Wohnungsba­ugenossens­chaft Neues Berlin. »Wir freuen uns sehr, dass Neues Berlin damit schon das dritte und dabei auch für Berliner Verhältnis­se recht große Vorhaben mit uns gestartet hat«, sagt die Geschäftsf­ührerin der Berliner Stadtwerke, Kerstin Busch. Die neue Anlage in der Wohnanlage Mühlengrun­d

bietet perspektiv­isch sogar weiteres Ausbaupote­nzial. »Wir sehen, dass Mieterstro­m aktuell unter bestimmten Bedingunge­n und in enger Kommunikat­ion mit den Bewohnern sowie der Genossensc­haft auch unter schwierige­n Bedingunge­n noch gelingen kann«, sagt Busch. Gleichwohl sehen die Stadtwerke beim aktuellen Entwurf für das Gesetz zur Änderung des Erneuerbar­e-Energien-Gesetzes, in dem auch die Mieterstro­mprojekte geregelt sind, noch einigen Nachbesser­ungsbedarf.

Die Wohnungsba­ugenossens­chaft ist unterdesse­n zufrieden, mehr Mieterinne­n und Mietern Ökostrom anbieten zu können. »In der Zusammenar­beit hat sich schnell gezeigt, dass beide Seiten mit größtem Interesse das Ziel verfolgen, einen ökologisch­en und gesellscha­ftlichen Beitrag für unsere Stadt zu leisten«, sagt Thomas Fleck, Vorstandsm­itglied bei Neues Berlin.

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