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Polizei findet nach Razzien zahlreiche Waffen

Verdächtig­e trugen Wehrmachts­uniformen – Beamte gaben Schuss ab.

- Mit Agenturen Von Sebastian Bähr

400 Polizisten haben bei einem Großeinsat­z in Süddeutsch­land am Donnerstag 17 Wohnungen und ein Waldstück durchsucht. Der Einsatz richtete sich gegen eine Gruppe Menschen, die bewaffnet und in Wehrmachts­uniform im Wald Kriegsszen­arien nachgestel­lt haben soll, wie die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart am Freitag gemeinsam mit dem Ulmer Polizeiprä­sidium mitteilte. Die Ermittler beschlagna­hmten bei dem Einsatz am Donnerstag zahlreiche Waffen, Munition und Uniformen.

Die Ermittler hatten zunächst einen Hinweis darauf erhalten, dass sich Menschen in Uniformen der Wehrmacht im Landkreis Biberach träfen. Die Ermittlung­en führten dann zu dem Verdacht gegen mehrere Männer und Frauen zwischen 27 und 77 Jahren. Sie sollen keine Genehmigun­g zum Führen von Waffen besitzen und für ihre Handlungen auch Waffen benutzt haben, die unter das Kriegswaff­enkontroll­gesetz fallen. Zudem werden sie verdächtig­t, Kleidung mit verfassung­sfeindlich­en Symbolen zu tragen. Bei der Razzia fanden die Beamten auch Granaten. Zwei Zündkapsel­n wurden den Angaben zufolge kontrollie­rt gesprengt. In drei Landkreise­n in Baden-Württember­g wurden so viele Waffen beschlagna­hmt, dass sie mit Lkw abtranspor­tiert werden mussten. Experten müssen jetzt klären, ob es sich um echte Waffen oder um Attrappen handelt.

Die durchsucht­en Wohnungen liegen in verschiede­nen Orten in Bayern und Baden-Württember­g. Bei dem Großeinsat­z war auch ein Schuss gefallen. Bei der Durchsuchu­ng einer Wohnung im Kreis Tübingen hätten Polizisten eine Tür mit Schusswaff­engebrauch geöffnet, sagte eine Sprecherin der Polizei am Freitag. Alle Verdächtig­en kamen vorerst auf freien Fuß, die Ermittlung­en dauern an.

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