Was Sache ist
Immer mal wieder erreichen uns Rückmeldungen von Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, zu den Beiträgen in dieser seit März 2020 erscheinenden Beilage »Buch Plan B«: Zustimmung wie auch Missfallen über die hier abgedruckten Texte. Diese sind keine redaktionellen Beiträge, sondern sollen einen Einblick in die vielfältige Produktion aus unabhängigen Verlagen ermöglichen. Wir kümmern uns darum, dass trotz abgesagter Buchmessen, ausgefallener Lesungen und Gesprächsrunden diese Bücher präsentiert werden. Und natürlich spielt das Profil und der Anspruch dieser Zeitung eine Rolle, ein breites linkes Spektrum und relevante Themen sichtbar zu machen. Das dabei ganz unterschiedliche Sicht- und Denkweisen aufeinanderstoßen, ist folgerichtig und durchaus gewollt. Das Leben in der eigenen Filterblase, wie es so schön heißt, mag bequem sein, bedeutet in der Konsequenz aber Stagnation und Abkoppelung von gesellschaftlichen Debatten. Wir müssen reden, uns zusammen- und auseinandersetzen, akzeptieren, dass jeder Mensch seine eigenen Erfahrungen macht und daraus eigene Schlüsse zieht. Diskussion heißt nicht, auf der eigenen als der allein selig machenden Wahrheit zu beharren, sondern mittels der philosophischen Technik von These und Antithese zur Synthese zu gelangen. Und auch die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind nicht ewig und in Stein gehauen. Das Leben ist ein Fluss.
Wir haben in dieser Ausgabe Auszüge aus Sachbüchern versammelt, von denen wir hoffen, dass sie neue Sichtweisen ermöglichen und Debatten befördern. Illustriert ist sie mit Bildern aus einem Sachbuch eigener Art, der Graphic Novel »Gegen mein Gewissen«. Sie erzählt die reale Geschichte eines Wehrdienstverweigerers, der Opfer des militaristischen Denkens in der alten Bundesrepublik wurde. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.