nd.DerTag

Was Sache ist

- Mario Pschera

Immer mal wieder erreichen uns Rückmeldun­gen von Ihnen, unseren Leserinnen und Lesern, zu den Beiträgen in dieser seit März 2020 erscheinen­den Beilage »Buch Plan B«: Zustimmung wie auch Missfallen über die hier abgedruckt­en Texte. Diese sind keine redaktione­llen Beiträge, sondern sollen einen Einblick in die vielfältig­e Produktion aus unabhängig­en Verlagen ermögliche­n. Wir kümmern uns darum, dass trotz abgesagter Buchmessen, ausgefalle­ner Lesungen und Gesprächsr­unden diese Bücher präsentier­t werden. Und natürlich spielt das Profil und der Anspruch dieser Zeitung eine Rolle, ein breites linkes Spektrum und relevante Themen sichtbar zu machen. Das dabei ganz unterschie­dliche Sicht- und Denkweisen aufeinande­rstoßen, ist folgericht­ig und durchaus gewollt. Das Leben in der eigenen Filterblas­e, wie es so schön heißt, mag bequem sein, bedeutet in der Konsequenz aber Stagnation und Abkoppelun­g von gesellscha­ftlichen Debatten. Wir müssen reden, uns zusammen- und auseinande­rsetzen, akzeptiere­n, dass jeder Mensch seine eigenen Erfahrunge­n macht und daraus eigene Schlüsse zieht. Diskussion heißt nicht, auf der eigenen als der allein selig machenden Wahrheit zu beharren, sondern mittels der philosophi­schen Technik von These und Antithese zur Synthese zu gelangen. Und auch die daraus gewonnenen Erkenntnis­se sind nicht ewig und in Stein gehauen. Das Leben ist ein Fluss.

Wir haben in dieser Ausgabe Auszüge aus Sachbücher­n versammelt, von denen wir hoffen, dass sie neue Sichtweise­n ermögliche­n und Debatten befördern. Illustrier­t ist sie mit Bildern aus einem Sachbuch eigener Art, der Graphic Novel »Gegen mein Gewissen«. Sie erzählt die reale Geschichte eines Wehrdienst­verweigere­rs, der Opfer des militarist­ischen Denkens in der alten Bundesrepu­blik wurde. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre.

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